Das franz.K gibt Kunst einen Platz im öffentlichen Raum.
Sprühende, grafische und bildende lokale Künstlerinnen und Künstler zeigen Großformatige Kunstwerke in einem viermonatigen Wechsel an der franz.K Hauswand.
Seit Februar 2025 werden zwei Arbeiten der Reutlinger Künstlerin Elke Pikkemaat gezeigt.
Das zentrale Werk dieser Ausstellung beschäftigt sich mit einem der tragischsten Ereignisse der modernen Textilindustrie: dem Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza in Savar, Bangladesch, im Jahr 2013. Dieses Unglück forderte 1.135 Menschenleben, überwiegend von Frauen, und hinterließ 2.438 Verletzte.
Mit beeindruckender Symbolik bearbeitete Elke Pikkemaat die Katastrophe künstlerisch. Dafür nähte sie 1.135 schwarze Perlmuttknöpfe – als Gedenken an die getöteten Arbeiter:innen – sowie 2.438 weiße Perlmuttknöpfe, die die verletzten Menschen repräsentieren, auf ein Verdunklunsgrollo aus dem zweiten Weltkrieg.
Aus diesen Knöpfen formte sie die unmissverständliche Botschaft: "Fuck Fast Fashion". Dieses Werk ist sowohl eine eindringliche Erinnerung an die Opfer als auch eine kritische Mahnung an das globale Modesystem, das mit seinen Praktiken Menschenleben im globalen Süden gefährdet. Es hinterfragt die Auswirkungen der Modeindustrie auf Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft. Die Kunstwand wird dieses Bild bis 16. April zeigen. Das Datum ist bewusst gewählt, da der Fabrikeinsturz im April 2013 geschah.
Die Finissage beginnt mit einer Begrüßung durch Sarah Petrasch (franz.K) und einer persönlichen Einführung in das Werk durch Elke Pikkemaat.
Ein besonderes Rahmenprogramm findet direkt im Anschluss an die Finissage statt, um 20 Uhr geht es direkt im franz.K Saal weiter von und mit der Hochschule Reutlingen Texoversum, die sich bei einer Diskussionsveranstaltung mit dem Thema Nachhaltigkeit in der Mode befasst.
Es soll Raum bieten für Reflexion und den Austausch über die Möglichkeiten, eine verantwortungsvolle und nachhaltige Modeproduktion voranzutreiben.