Die Skulpturen von Julia Klemm erweitern die traditionellen Grenzen des Mediums Keramik. Neben klassisch modelliertem Ton kommen 3D-gedruckte Abformungen zum Einsatz, aber auch Textilfragmente, Stofftiere, Metallstücke und vor allem Teile von Secondhand-Keramikfiguren werden zu Assemblagen verarbeitet.
Die so entstandenen Arbeiten wirken brüchig, durch Ihre Formen und das Farbenspiel der Glasuren zugleich organisch. Sie mischen Gefundenes unterschiedlicher Herkunft mit selbst Geschaffenem, spielen mit unserer subjektiven Erinnerung und Momenten des Wiedererkennens von figürlichen Motiven. Die verarbeiteten Fundstücke erzählen Geschichten, wecken Assoziationen und geben, zur Skulptur in neuem Kontext zusammengefügt, Einblicke in die Ambivalenz elementarer Gefühlswelten, stellen Fragen zu vermeintlich überholten, hierarchischen Strukturen.
Die in der Ausstellung blended spheres gezeigten Arbeiten entstanden in der Foundation Bruckner und wurden gefördert durch das Stipendium der Landeshauptstadt München für Bildende Kunst 2023.