Alles wird gut. Vielleicht. Bestimmt. Muss einfach. Ein bisschen Optimismus und ein Quäntchen Hoffnung sind in schwierigen Zeiten überaus wertvoll, auch für einen bekennenden Melancholiker wie Florian Paul, der jetzt mit seiner Kapelle der letzten Hoffnung das inzwischen dritte Album der Band-Geschichte veröffentlicht und dabei – für seine Verhältnisse – erfreulich positiv klingt. Der charismatische 29-Jährige mit der warm-rauchigen Stimme, der sich mit schwermütigen Liebesliedern und anderen Nachtstücken zwischen Jazz, Pop und Filmmusik in den vergangenen fünf Jahren eine stetig wachsende Fan-Gemeinde aufgebaut hat und längst zu den aufregendsten und kreativsten Vertretern der deutschsprachigen Singer-Songwriter-Szene zählt, geht mit „Alles wird besser“ einen wichtigen Schritt nach vorn. Die neue Platte ist eine Antwort auf den von der Corona-Pandemie geprägten Vorgänger „Auf Sand gebaut“, ein Abschied von dem allgemeinen und auch privaten Tief jener Jahre und zugleich eine Fortsetzung des euphorischen Grooves von Titeln wie „Bella Maria“, mit denen die Band sowohl auf gängigen Streaming-Plattformen als auch bei zahlreichen Konzerten auf einigen der renommiertesten Bühnen der Republik für Begeisterung sorgte. Schluss mit dem Weltschmerz: „Ich würde mal sagen, dass bei uns jetzt Aufbruchsstimmung herrscht“, sagt Paul dazu. Und die ist deutlich hörbar.
Trotzdem bleibt Florian Paul als studierter Filmkomponist (das hat er mit den meisten seiner Band-Kollegen gemein) seinem erzählenden Stil treu, den dunkelblau getönten nachdenklichen Bildern aus dunklen Stunden. Die Melancholie bleibt. „Für mich ist das aber auch ein unglaublich schönes Gefühl und hat nichts mit Verzweiflung oder Trauer zu tun“, betont Florian Paul. Sondern mit Nostalgie, mit der Erinnerung an vergangene Zeiten und dem Traum von einem glücklicheren Morgen. Letzterer ist bei „Alles wird besser“ denn auch das zentrale Motiv.
„Ich denke, man kann die Botschaften skalieren. Wir wollen einen Gegenentwurf zu dem weit verbreiteten Fatalismus bieten, weil man eben doch etwas ändern kann, auch wenn es schwer scheint.“ Man darf eben nur nicht aufhören zu träumen. Dann wird vielleicht nicht alles gut. Aber besser.
Der ermäßigte Ticktpreis gilt für Studierende, Schüler und Personen mit Schwerbehindertenausweis.