Anlässlich der Nacht der Museen 2025, präsentiert das Institut français die Fotoausstellung « Petits désordres du monde » (Kleine Unordnungen der Welt) von Adeline Keil.
Führung durch die Ausstellung in Anwesenheit der Fotografin am 26.04 um 19:00 Uhr und 20:00 Uhr
Adeline Keil wurde 1979 geboren und lebt heute zwischen Lateinamerika und der Normandie. Sie ist Absolventin der École nationale supérieure de la photographie in Arles und wurde noch im Jahr ihres Universitätsabschlusses 2004 mit dem Prix européen der FNAC und dem Gras-Savoye-Preis ausgezeichnet. Zehn Jahre lang machte sie Reportagen für die französische und internationale Presse, aktuell ist sie noch Korrespondentin der Zeitung Libération.
Seit zwanzig Jahren geht es Adeline Keil darum, mit ihren Fotografien eine gewisse Wahrheit in der Realität begreifbar zu machen, wobei sie versucht, die subjektive Dimension mit der dokumentarischen zu vermengen. Dies erreicht sie durch intensive Langzeitbeobachtungen in den Gegenden, in denen sie unterwegs ist – von Spanien bis zur Ukraine, von Kuba und Lateinamerika über Island nach Marokko. Durch ihre persönlichen Erfahrungen und ihre Kenntnisse sozialer und wirtschaftlicher Gegebenheiten kann sie die Themen des Alltags in ihren Fotografien authentisch widergeben.
In all ihren Fotoserien, so unterschiedlich sie auch sein mögen, geht es Adeline Keil um den Menschen in seiner Heimat und seine Fähigkeit, in der Welt, die ihn umgibt, zu leben und zu überleben. So präsentiert sie uns visuelle, klangliche und literarische Stimmungen, die unsere Phantasie anregen, indem sie an geschichtsträchtigen Orten und in allgemeinen Fragestellungen Spuren sucht, die mehr andeuten als zeigen.
Das gilt vor allem für ihre Fotoserie Petits Désordres du Monde (Kleine Unordnungen der Welt), die im Laufe ihrer Reisen zwischen 2016 und heute entstanden ist. Dabei wirft sie die Frage auf, wie die neuen Technologien und die KI unser Verhältnis zur Realität und zur Welt, die uns umgibt, beeinflussen. Mit ihrem Mobiltelefon und einer Belichtungszeit von 5 bis 15 Minuten, die weit von den üblichen 1/125 des „entscheidenden Augenblicks“ entfernt ist, hat sie mehrere fimhaft anmutende Panoramafotos gemacht, „Kontinuen von Momentaufnahmen“, die in gewisser Weise an die Slitscan-Aufnahmetechnik erinnern. Diese digitalen Erinnerungen aus den Gegenden, die sie bereist hat, sind bruchstückhafte, surreale und mit Verwerfungen durchsetzte Darstellungen, die eine Fragmentierung der Realität, eine Unordnung der Welt zeigen und die Brüche widerspiegeln, die man in unseren heutigen Gesellschaften, insbesondere in NRW beobachten kann.
Ihre fotografischen Werke wurden bereits in unterschiedlichen Kunstzentren in Frankreich und im Ausland ausgestellt (Palais de Tokyo, Centre dramatique national de Normandie, Museum für zeitgenössische Kunst in Odessa, Centre d’art in Valence) und mit Preisen ausgezeichnet. Adeline Keil wurde vom französichen Regionalverband für Kultur (DRAC) und dem nationalen Zentrum für bildende Kunst (CNAP) gefördert und hat mehrfach mit dem Institut français und der Alliance française in der Ukraine zusammengearbeitet (Kiew, Ivano-Frankivsk, Odessa und Riwne).
26.04.2025, 19:00 und 20:00 Uhr: Führungen in Anwesenheit der Fotografin
Preisinformation:
Eintritt: 17 € - VVK und AK im Institut français Eintritt an der Kasse: 12 € / Nur über die offizielle Website