50 Jahre Frédéric-Rabold-Crew
Der Jazztrompeter, Komponist und Bandleader Frédéric Rabold, geboren 1944 in Paris, seit den 1960-er-Jahren in Stuttgart ansässig, war seit seinem Musikstudium in Karlsruhe immer auf der Suche nach Neuem und Ungewöhnlichen. Beeinflusst von Jazzmusikern wie z.B. George Russel, die schon früh die Wege des Mainstream-Jazz verlassen hatten, gründete er 1968 seine erste „Frédéric-Rabold-Crew“. In einer Zeit des gesellschaftlichen und politischen Umbruchs traf die Musik der „Crew“ genau den Nerv jener Zeit, in der jegliche Art von Konventionen und Traditionen auf den Prüfstand gestellt wurden und die freie Entfaltung des Individuums anstelle von kollektiver Uniformität ins Bewusstsein der Menschen rückte.
Die Musik der „Crew“, überwiegend aus der Feder von Frédéric, bot eine Bandbreite von einfacher, fast naiv-minimalistischer Melodik bis hin zu kompliziert-komplexen Themen an der Grenze zur Atonalität mit aufgelösten und freien Harmoniestrukturen. Ebensowenig unterwarf sich die Rhythmik der Gruppe irgendwelchen vorgegebenen Stukturen, erlaubt war alles, was der musikalischen Message dienlich war. Doch die eigentliche Musik der „Crew“ fand zwischen den vorgegebenen Themen statt : interaktive Improvisationen, spontane Dialoge zwischen den Protagonisten, solistische Alleingänge bis an den Rand des Exzessiven, Geräuschhaften, aber auch sphärisch-versöhnliche Elemente, die immer wieder Klanginseln der Ruhe bildeten. Jedes Stück entwickelte seinen eigenen Spannungsbogen, der sich bei jedem Konzert immer wieder neu gestaltete und - im Gegensatz zur sogenannten „Neuen Musik“, die in der Regel bis ins letzte Detail vollkommen durchkomponiert ist - nie vorhersehbar war.
Preisinformation:
Abendkasse 22€, ermäßigt 12€ (Schüler*innen, Student*innen, Azubis, Schwerbehinderte mit gültigem Ausweis)