Das sagt der/die Veranstalter:in:
Die Schlüsselfrage dieses Workshops ist:
Welche Masken habe ich gelernt zu tragen, um in dieser Welt zu überleben, und welche Maske muss ich heute erschaffen, um meine Kraft zu nähren, zu erhalten und zu befreien?
Dieser Workshop bietet einen Raum, um die aufgezwungenen Identitäten und sozialen Gesichter zu erkennen, die wir täglich bewohnen, um die Geschichten aufzudecken, die sie aufrechterhalten, und um diese von den symbolischen Figuren zu unterscheiden, die wir bewusst erschaffen können, um die Kräfte anzurufen, die uns schützen, in uns wohnen und uns stärken.
Im Laufe der Geschichte haben Masken rituelle, soziale und spirituelle Funktionen erfüllt. Der Träger stellt nicht nur eine Symbolfigur dar, sondern verkörpert - wenn auch nur kurz - die Eigenschaften dessen, was die Maske heraufbeschwört. Diese rituellen Bilder dienen als Brücke zwischen dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren, zwischen den Lebenden und den Toten und zwischen dem Menschlichen und dem Göttlichen.
Doch auch im täglichen Leben tragen wir Masken. Wir lernen, Rollen zu spielen: die Maske des Gehorsams, der Normalität, des Geschlechts und der sozialen Akzeptanz. Diese scheinbaren Identitäten beruhen auf unterdrückerischen Erzählungen, die uns vorschreiben, wie wir zu sein, zu handeln und zu fühlen haben, um anerkannt und geliebt zu werden oder um einfach nur zu überleben. Oft schränken diese Fassaden unsere Authentizität ein, verbergen unsere Wunden und bringen unseren Widerstand zum Schweigen.
Wie in ihrem etymologischen Ursprung - wo persona „Schauspielermaske“ bedeutete - ist auch unsere soziale Identität eine Konstruktion: ein Gesicht, das wir der Welt präsentieren, um gesehen und akzeptiert zu werden. Dieser Workshop lädt uns dazu ein, diese sozialen Masken zu erforschen und sie in bewusste Symbole für Macht, Fürsorge und Widerstandsfähigkeit zu verwandeln.
Durch körperbasierte Übungen, die vom Theater der Unterdrückten inspiriert sind, Gruppenuntersuchungen und die Gestaltung einer rituellen Maske werden wir von aufgezwungenen zu gewählten Gesichtern reisen - von denen, die uns unterdrücken, zu denen, die uns befähigen, Widerstand zu leisten, zu heilen und unsere Widerstandsfähigkeit zu verkörpern.
Für wen ist dieser Workshop gedacht?
Für alle, die an Prozessen der Selbsterkenntnis, der kollektiven Resilienz und des kreativen Ausdrucks interessiert sind - keine vorherige Theatererfahrung erforderlich.