Die erst 2023 überarbeitete Fassung von Thomas Birkmeir modernisiert die Konflikte, die 1891 (Erscheinungsdatum) noch etwas anders aussahen: Wendla möchte ein Tattoo, was zu einem Streit mit ihrer Mutter führt, die versucht, sie zu beschützen und gleichzeitig ihre eigenen widersprüchlichen Ansichten durchzusetzen. Moritz kämpft mit dem Druck, den seine Eltern und die Schule auf ihn ausüben, sowie mit seinen eigenen Ängsten und Unsicherheiten bezüglich Sexualität und Zukunft. Melchior hinterfragt die gesellschaftlichen Normen und steht Moritz zur Seite, während er selbst mit seinen inneren Konflikten ringt, diese aber auch gerne mit Pillen betäubt.
Aliena Wagner beleuchtet in ihrer Inszenierung die Spannungen zwischen den Generationen und untersucht, wie man sich in einer Welt zurechtfinden kann, die eine*n oft nicht ernst nimmt.
„Ich will niemanden enttäuschen. Meine Mutter nicht, meinen Vater nicht – mich nicht. Aber ich schaffe das einfach nicht. Ich fühle mich ja schon wie ein Versager, wenn ich keinen Fahrradabstellplatz vor der Schule finde. Und dann: Soft Skills – Hard Skills: Lernkompetenz, Sozialkompetenz, Medienkompetenz, Fachkompetenz, Kreativitätskompetenz, Analysekompetenz, Lösungskompetenz!"
Das Original-Werk von Frank Wedekinds „Frühlings Erwachen“ wurde seiner Zeit kurz nach der Veröffentlichung aufgrund seiner „Obszönität“ zeitweise verboten. Es behandelt die Themen Pubertät, sexuelles Erwachen und die damit verbundenen Konflikte zwischen Jugendlichen und Erwachsenen. Die Geschichte begleitet eine Gruppe von Jugendlichen, die versuchen, ihren Platz in einer Gesellschaft zu finden, die ihre Fragen und Bedürfnisse oft missversteht oder ignoriert.
Sensible Inhalte / Content Note:
Die Inszenierung thematisiert unter anderem Gewalt/ sexualisierte Gewalt, Suizid, psychische Krisen, Drogenmissbrauch, ungewollte Schwangerschaft/ Abtreibung, Mobbing und den Tod eines Kindes.
Es kommt Stroboskoplicht zum Einsatz.