Das Heimatmuseum Reutlingen widmet sich in der Ausstellung „Garne, Stoffe, Waren – Vom Wert des Textilen“ dem Herstellungsprozess von Textilien – vom Rohstoff über den Faden bis hin zum fertigen Produkt – und dessen Ende als Textilmüll oder im Recyclingprozess. Dabei wird Vergangenheit und Gegenwart gleichermaßen in den Blick genommen. Zahlreiche Beispiele aus der vielfältigen Reutlinger Textilindustriegeschichte schärfen das Bewusstsein für den Wert des Textilen. Aktuelle Diskussionen über Fast Fashion und unseren Umgang mit ausgedienten Kleidungsstücken werfen Fragen über unser Konsumverhalten auf. Vergangenheit und Gegenwart eröffnen damit spannende Einblicke und Erkenntnisse in ein Thema, das im Mittelpunkt der Gesellschaft angekommen ist: Der Wert unserer Waren.
Die Ausstellung ist ein gemeinsames Projekt des Arbeitskreises Textil im Museumsverband Baden-Württemberg. Die sechs Museen des Arbeitskreises erarbeiteten die Grundkonzeption gemeinsam, die von jedem Haus vor Ort mit eigenen Objekten und Geschichten gefüllt wird. Objekte aus den beteiligten Museen – Historische Museen Reutlingen, Maschenmuseum Albstadt, Stadtmuseum Mössingen, Museum im Gelben Haus Esslingen, Miedermuseum Heubach und Webereimuseum Sindelfingen – runden die Gesamtschau ab und weisen über den eigenen Ort auf die vielfältige Textillandschaft in Baden-Württemberg in früheren Tagen hin. Die erste Ausstellung des Arbeitskreises beleuchtete 2015/16 die textile Industriegeschichte Württembergs. Der Begleitband dient auch für die aktuelle Ausstellung als Einführung.
Reutlingen wies im 19. und 20 Jahrhundert eine reiche Textilindustrie auf. In der IndustryMap Reutlingen können die historischen Textilfirmen in einer Kartendarstellung nachempfunden werden.