GAZA MONOLOGE

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Das tak Theater gestaltet eine Lesebühne, auf der dem Haus verbundene Künstler:innen den Autor:innen aus Gaza ihre Stimme leihen, aber auch die Gäste eingeladen sind, einen Beitrag zu lesen. Dabei werden in einem Zeitraum von etwa sechs Stunden die Texte von 2010 und Herbst 2024 vorgetragen, auf Deutsch, Englisch und Arabisch, jeweils mit projizierter Übersetzung. Im Laufe des Tages findet auch eine Live-Schaltung zum ASHTAR Theatre statt.

Begleitet wird der Lese-Marathon von Musik, Informations-Inseln, kulinarischen Angeboten und Kinderbetreuung. Das tak wünscht sich einen von Anteilnahme, Solidarität und Respekt geprägten Tag, an dem die Stimmen aus Gaza im Vordergrund stehen und Raum finden, von möglichst vielen Menschen gehört zu werden.

Die Geschichten spannen sich auf zwischen Zukunftsträumen für die Zeit nach dem Krieg, die in den 2010er Texten dominieren, und Erzählungen von überwältigendem Verlust in den Texten von 2024, dem Verlust von Menschen, Familie, Häusern und Lebenszeit, und der Verabschiedung von jeglichen Zukunftsträumen. Es werden sehr verschiedene alltägliche Abläufe beschrieben, dazu Prozesse des Erwachsenwerdens und Reflektionen darüber, wie Menschen sich in einer solchen Krise verändern.

Die Gaza Monologe von 2010 waren eine Reaktion auf den Krieg im Dezember 2008 bis Januar 2009, der in 22 Tagen 1380 Todesopfer forderte, davon 431 Kinder, sowie viele Verletzte. Die Monologe der Kinder wurden daraufhin in 80 Städten in 40 Ländern und auf 18 Sprachen aufgeführt. Ein weiteres Mal schrieben einige dieser Autor:innen, dann schon junge Erwachsenen nach dem Krieg in Gaza im Sommer 2014, als von 2254 Toten 538 Kinder waren, und weitere 54.000 Kinder aus ihren Häusern vertrieben wurden. Die Zahlen aus dem Herbst 2024 sind allen bekannt. Vor diesem Hintergrund beschreiben die gleichen, jetzt erwachsenen Menschen wieder, wie sie den Krieg erleben.

Preisinformation:

Der Lese-Marathon beginnt mit einem Soft Opening um 12:00 Uhr und dauert bis 20:00 Uhr. Ein flexibles Kommen und Gehen ist jederzeit möglich.