Gefühle am Ende der Welt • Folge 13: DEUTSCHLAND - Gesprächsreihe von und mit Henrike Kohpeiß, Philipp Wüschner und Gästen

Das sagt der/die Veranstalter:in:
Ach, Deutschland.

Ist Deutschland ein Gefühl? Wenn ja, lässt es sich wohl nur in einem Seufzer ausdrücken. Als Gefühl der Gegenwart ist Deutschland besorgniserregend, unverbesserlich und doch irgendwie solide. Es befindet sich auf einem Holzweg, wobei es Dissens gibt, auf welchem genau. Es tut sich schwer – das hat es immer getan. Das Land der Bedenkenträger und Weltmeister der Erinnerungskultur rauscht seit ein paar Jahren von einer Unmöglichkeit zur nächsten und büßt dabei nicht zuletzt diese beiden Auszeichnungen ein. Ausgehend von der Anforderung, sich zusammenzureißen, beansprucht Deutschland seit seinem Bestehen eine Autorität der Vernunft, die das Gefühl möglichst ausschließen soll und es dabei an ungewollter Stelle gerade einlädt. Deutschland, so könnte man diagnostizieren, bewegt sich seit der emotionalen Maximalregulation der Merkeljahre allmählich in einen Zustand der Psychose. Es mag sich selbst zwischen Waffenlieferungen, Sozialabbau und Heuchelei nicht wiedererkennen. Was das Land, das niemals eines sein sollte, eigentlich für Gefühle evoziert, lässt in der Gegenwart also überraschende Erkenntnisse zu.

Location

Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Linienstraße 227 10178 Berlin

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