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Geschichte, Verdrängung, Aufarbeitung - Die Wirtschaft und der Nationalsozialismus. Verantwortung 80 Jahre nach der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz.

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Offizielle Eröffnungsveranstaltung der Ausstellung „Die I.G. Farben und das Konzentrationslager Buna-Monowitz. Wirtschaft und Politik im Nationalsozialismus“ im GSI

Zum Hintergrund

am 27. Januar 1945 befreiten Soldaten der Roten Armee das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz. Damit endete dort eines der schlimmsten Kapitel des beispiellosen Menschheitsverbrechens durch die Deutschen. Millionenfacher Mord, legitimiert mit einer menschenverachtenden Ideologie, findet seitdem in „Auschwitz“ sein sprachliches Synonym. Auschwitz steht aber auch für ein besonders verwerfliches Zusammenspiel zwischen der deutschen Industrie und dem nationalsozialistischen Staat. Wirtschaftliche Interessen und völkischer Vernichtungswille gingen bei der Zwangsarbeit eine Symbiose ein, die im eigens zu diesem Zweck geschaffenen Konzentrationslager (KZ) Auschwitz-Monowitz ihren Gipfelpunkt fand. Hier errichtete der führende Chemiekonzern I.G. Farben eine gigantische Produktionsanlage, die Zwangsarbeiter*innen des KZ bauen mussten. 

Mit der Befreiung endete aber nicht die Geschichte: Leugnung und Verdrängung prägten über Jahrzehnte die Debatte über das Verhältnis und die Verantwortung der Wirtschaft zum nationalsozialistischen Staat. Erst in den 1990er Jahren begann die Wirtschaft sich zögerlich 
ihrer Verantwortung zu stellen. Dabei war die Zwangsarbeit nicht auf die großen Konzerne und die Konzentrationslager beschränkt. Sie erstreckte sich über alle Wirtschaftszweige und Unternehmensgrößen: so gab es in Deutschland während des Zweiten Weltkrieges keinen Betrieb, der nicht Zwangsarbeiter*innen einsetzte. Auch Bauernhöfe und Privatpersonen profitierten von der kostenlosen Arbeitskraft der ins Deutsche Reich verschleppten Menschen. 

Eröffnungsveranstaltung 

Das GSI beleuchtet mit der Eröffnungsveranstaltung die Geschichte des KZ Buna-Monowitz und die Rolle der I.G. Farben und führt in die Ausstellung „Die I.G. Farben und das Konzentrationslager BunaMonowitz. Wirtschaft und Politik im Nationalsozialismus“ des Fritz Bauer Instituts ein. Zudem zeichnet die Veranstaltung die Geschichte des Verdrängens und Aufarbeitens der deutschen Wirtschaft am Beispiel der Bayer AG – als eines der Nachfolgeunternehmen der I.G. Farben – nach und wirft einen Blick auf die Zwangsarbeit im regionalen Umfeld. 

Programm

  • Eröffnung und Begrüßung - Wilfried Klein, Gustav-Stresemann-Institut, Bonn
  • Einführung in die Ausstellung - Dr. Sara Berger, Fritz Bauer Institut, Frankfurt/Main
  • Verdrängung und Aufarbeitung. Der Umgang mit der NS-Geschichte bei der Bayer AG - Rüdiger Borstel, Beiratsmitglied Finkelstein Stiftung und Unternehmenshistoriker der Bayer AG im Ruhestand, Leverkusen/Krefeld
  • Zwangsarbeit in Bonn. Aufarbeitung gegen das Vergessen - Prof. Dr. Katja Makhotina, Universität Bonn

Um Anmeldung wird gebeten unter https://www.gsi-bonn.de/bildungsangebot/zeitgeschehen-gesellschaftspolitik/details/seminar/seminar/detail/geschichte-verdraengung-aufarbeitung-die-wirtschaft-und-der-nationalsozialismus.html

Location

GSI Langer Grabenweg 68 53175 Bonn

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