München, 13. Februar 2025 – ein Demonstrationszug der ver.di wird Ziel eines Anschlags. Zwei Menschen sterben, 37 weitere werden teils schwer verletzt. Vor Ort leisten Anwesende sofort Erste Hilfe, Bündnisse organisieren schnell koordinierte Unterstützung, und noch am selben Abend findet eine Kundgebung am Odeonsplatz statt. Am darauffolgenden Sonntag bildet sich eine Menschenkette, um gegen die Versuche der AfD, den Anschlag für ihren Wahlkampf zu instrumentalisieren, zu protestieren.
Mitten im Bundestagswahlkampf zeigt sich, worauf es in solchen Momenten wirklich ankommt: den Betroffenen und Angehörigen beizustehen. Die Veranstaltung im Werk*raum steht im Zeichen von Trauer, Austausch und Solidarität. Sie bietet einen geschützten Raum für Betroffene, Helfer*innen und all jene, die sich in der oft lauten Debattenkultur orientierungslos fühlen, aber an einer empathischen Form solidarischer Praxis mitwirken möchten.
Einen Monat nach dem Anschlag wollen wir nicht nur über das Geschehene sprechen, sondern auch über Strategien, die über reine Betroffenheitsbekundungen hinausgehen. Wie können wir solidarische Strukturen stärken? Wie lassen sich Räume schaffen, in denen nicht über Betroffene von Gewalt gesprochen wird, sondern mit ihnen? Und wie begegnen wir der politischen Vereinnahmung menschlichen Leids? Wie funktioniert eine solidarische Praxis?
Ab 19:30 Uhr findet eine moderierte Diskussion mit Akteur*innen aus dem Aktionsnetzwerk um den 13.2. statt. Vor und nach diesem Gespräch gibt es die Möglichkeit zum offenen Austausch – unter klaren Regeln, die den Safer Space schützen. Besonders wichtig: Die sogenannte Migrationsdebatte wird an diesem Abend bewusst ausgeklammert, um den Fokus auf Trauer und solidarische Praxis nicht zu verwässern.
Der Eintritt ist frei, aber nicht frei von Verantwortung. Wir laden alle ein, die an einer empathischen, demokratiestärkenden Praxis der Solidarität mitwirken möchten – sei es durch Zuhören, Unterstützung oder die Bereitschaft, eigene Perspektiven zu hinterfragen. Ein Awarenessteam wird während der gesamten Veranstaltung für die Gäste ansprechbar sein.
„Kunst schafft einen Raum zur Veränderung der Welt.“ So der erste Satz der gemeinsamen Erklärung der VIELEN aus dem Jahr 2018. DIE VIELEN sind Impulsgeber für über 4.500 angeschlossene Institutionen und Aktive der Kunst und Kultur, die sich für eine offene, solidarische, vielgestaltige und demokratische Gesellschaft einsetzen. Lasst uns dem Rechtsextremismus entschlossen entgegentreten! Es ist höchste Zeit. Theater, Opern und Orchester, Museen, Bibliotheken, Literatur- und Kulturhäuser oder Kinos dürfen ihre Arbeit nie wieder in den Dienst von Anti-Demokrat*innen und Faschisten stellen. DIE VIELEN verbinden sich solidarisch mit all den Menschen, die durch rechte Ideologien an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden sollen. Zum Auftakt einer Gesprächsreihe der VIELEN in München laden wir ein darüber zu diskutieren: Wie funktioniert eine solidarische Praxis?
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