FOTO: © Judith Buss

Global Player

Das sagt der/die Veranstalter:in:
Globale Wirtschaftsakteure können grenzenlos handeln, für Geflüchtete werden die Grenzzäune dagegen immer höher. Bei ihrer Überwindung erbringen die Flüchtenden Höchstleistungen, bewältigen lange Wege, überqueren Meere, springen über Mauern und legen fast olympische Leistungen an den Tag. Sie sind die wahren Global Player.

In dem neuen Stück der Theatergruppe des Bellevue di Monaco geht es um Global Player, um Konzerne, um weltbekannte Fußballspieler*innen und um Geflüchtete, die weltweit unterwegs sind und Grenzen überschreiten. Im herkömmlichen Sinne bezieht sich der Begriff auf Wirtschaftsakteure, die am internationalen Wettbewerb teilnehmen und weltweit eine Vormachtstellung einnehmen. 

Die Idee zu dem Stück entstand durch ein Gespräch mit Rüdiger Heid, der vor 25 Jahren die Straßenfußball-Liga buntkicktgut gründete. Dabei erzählte er von Muhammed, der als junger Geflüchteter in einer Erstaufnahmeeinrichtung in Rosenheim lebte und den Landkreis nicht verlassen durfte. Muhammed fuhr oft heimlich nach München, um bei buntkicktgut zu trainieren. Er hatte gute Chancen, in ein Leistungszentrum aufgenommen zu werden, war beim FC Bayern München und anderen Profivereinen im Gespräch. Da sich sein Aufenthaltsstatus nicht verbesserte, entschied er sich eines Tages, weiter nach Schweden zu ziehen. Ohne Pass und ohne Geld überquerte er Grenzen – wie viele andere Geflüchtete, die gezwungen sind, auf unsicheren Wegen nach Perspektiven zu suchen. Er hat als junger Mensch allein eine Reise unternommen, die Mut und Entschlossenheit erforderte – Eigenschaften, die auch international agierende Wirtschaftsakteure kennzeichnen. Doch im Unterschied zu ihnen, die freiwillig und strategisch über Grenzen hinweg operieren, sind es bei Geflüchteten oft existenzielle Notwendigkeiten, die zu solchen Grenzüberschreitungen führen.

Während wirtschaftliche Akteure vielfach von der Öffnung nationaler Grenzen profitieren, sehen sich Schutzsuchende mit immer höheren Hürden konfrontiert. Die Außengrenzen der EU werden zunehmend militarisiert und abgeschottet, und dennoch entscheiden sich viele Menschen dazu, diese gefährlichen Wege auf sich zu nehmen. Sie überwinden enorme Distanzen, überqueren Meere und riskieren ihr Leben – oftmals unter Bedingungen, die extreme körperliche und psychische Belastungen mit sich bringen. Diese Wege zeugen von außergewöhnlicher Widerstandskraft und einem tief verwurzelten Willen zur Zukunft. In einer Welt globaler Mobilität sind es diese Menschen, die unter großen Risiken Grenzen überschreiten und damit auf ganz eigene Weise Teil eines globalen Geschehens werden.

Von und mit

Karim Aldiri, Arya Durrani-Gill, Eyob Getachew, Fatemeh Hassani, Tracey Igbinosun, Henry John, Jochanah Mahnke, Pelagea Mohilnik, Mohammed Reda Talebi

Christine Umpfenbach, Denijen Pauljević – Leitung

Roubs Style – Kostüm

Xaver Unterholzner – Bühne

Gündalein, ESC Rilla – Hip-Hop-Songs

Virat Läm Phetnoi – Choreografie

Patrik Thomas – Video

Alejandro Nieto – Ton

Nick Pugh, Jakob Seeberger – Sound

Michi Pohorsky – Licht

Jakob Seeberger – Regieassistenz

Preisinformation:

6.00 - 9.00€

Location

Berliner Festspiele Schaperstraße 24 10179 Berlin

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