Gustaf Gründgens war ein Beispiel für die Stellung der Gottbegnadeten am Theater vor und nach 1945. Gründgens ist deshalb ein interessantes Beispiel, weil er nach der Machtübernahme der Nazis aus dem Theater in Berlin entlassen wurde (vermutlich aufgrund seiner Homosexualität) und dann von Göring wiedereingestellt und von diesem dann auch mit verschiedenen Maßnahmen bis 1944 geschützt wurde. Es wird auch um das Verhältnis von Gründgens und Göring und die Zusammenhänge mit der Kultur-/Theaterpolitik gehen, aber auch Gründgens Argumentation nach 1945.
Grundlage dieses Gesprächs bildet ein Vortrag von Frederike Krenz über die Kulturpolitik der Nationalsozialisten und Kontinuitäten nach 1945 am Beispiel der Gottbegnadeten, den sie ursprünglich für eine Reihe im Künstlerverein Malkasten konzipiert hatte.
Frederike Krenz ist Jahrgang 1989, hat Geschichte und Politik studiert und dann in Geschichte promoviert. Ihre Masterarbeit hat sie über Gustaf Gründgens geschrieben, die Dissertation über die Theaterpolitik der Nationalsozialisten am Beispiel des Kärntner Grenzlandtheaters. Seit 2021 ist Krenz Teil der Mahn- und Gedenkstätte, zuerst als freie Mitarbeiterin und dann seit 2022 als feste Mitarbeiterin.
Sascha Förster leitet seit 2021 das TMD Theatermuseum Hofgartenhaus Düsseldorf und das Dumont-Lindemann-Archiv. Seine Doktorarbeit hat er über gesellschaftliche Raumvisionen im Theater der Moderne am Beispiel von Bühnenräumen in der Weimarer Republik und der brutalistischen Architektur des National Theatre in London geschrieben. Er hat an der Universität zu Köln promoviert und war dort wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Theaterwissenschaftlichen Sammlung und am Institut für Medienkultur und Theater.
Die Ausstellung ist an diesem Tag von 15:30 - 21:00 Uhr geöffnet.