Im Zentrum der Ausstellung stehen die Planeten-Meditationen des Künstlers Heinrich Wendel. Nach Kriegsende geschaffen, scheint Wendel die historische Situation über dystopisch wirkende Bilder des Kosmos zu verarbeiten. Ergänzt werden die neun Gemälde um Einblicke in die Weite seiner Arbeitsfelder, die vom Bühnenbild bis zu Höhlenmalerei-Fotos reichen.
Spirituell zu anderen Welten reisen
Bereits als Jugendlicher lernte Heinrich Wendel (1915–1980) die Anthroposophie Rudolf Steiners kennen, die sein Leben prägen sollte. Daher lag all seinen Arbeiten ein kosmisches Denken zugrunde, das von aufwendiger wissenschaftlicher Recherche ebenso geprägt war wie von Steiners Auslegung christlicher Schriften. So erinnern auch die Bilder des Zyklus Planeten-Meditationen zugleich an spirituelle Bildwelten wie an Science-Fiction. Aus dem Zyklus werden neun Gemälde ausgestellt, von denen die sieben Mysterien-Bilder im Fokus der Ausstellung stehen.
Heinrich Wendels Wissensdurst
Bekanntheit erlangte Wendel vor allem als Bühnenbildner für Oper und Ballett. Von 1964 bis zu seinem Tod 1980 wirkte er an der Deutschen Oper am Rhein und war vor allem für den Choreografen Erich Walter ein wichtiger künstlerischer Begleiter und auch Lebenspartner. In seinen bühnenbildnerischen Arbeiten zeigte sich immer wieder seine große Neugier: In diesem Falle für Perspektive, Fotografie und Mathematik. Ihn faszinierten aber ebenso Höhlenmalereien, Klangaufnahmen und Orgelmusik. In der Ausstellung werden Spuren dieser vielfältigen Neugier im Kontext seines kosmischen Empfindens betrachtet.
Kauan Soares und Wendel im Dialog
Für die Ausstellung Heinrich Wendels Kosmos hat sich der Choreograf Kauan Soares von den Gemälden inspirieren lassen und mit fünf Tänzer*innen exklusiv für das TMD das Tanzvideo Kosmos kreiert. Im Dialog mit den kosmischen Bildwelten der Planeten-Meditationen hat Soares zur Musik von Gustav Holst und Caroline Shaw eine Choreografie geschaffen, die von Soares' Spiritualität genauso geprägt ist wie von visuellen Versatzstücken von Science-Fiction.
Preisinformation:
4 EUR, 2 EUR ermäßigt; sonntags ist der Eintritt frei