風音 Fûon
Regie: HIGASHI Yôichi
2004, 106 Minuten, OmdU, 16 mm
Der Film basiert auf einem Roman des preisgekrönten Autoren Medoruma Shun, der auch das Drehbuch geschrieben hat und aus Okinawa stammt.
Die Geschichte spielt in einem Dorf in Okinawa, mehr als 50 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. An einer offenen Grabstätte an der Küste liegt der Schädel eines gefallenen Kamikaze-Piloten. Wenn der Wind durch die Löcher des Schädels weht, ertönt ein seltsames Heulen, das die Einheimischen fûon („heulender Wind“) nennen. Ein paar Jungen des Dorfes sind von dem geheimnisvollen Schädel magisch angezogen und schließen eine Wette darauf ab. Zugleich kommt eine ältere Frau auf die Insel, um ihren früheren Geliebten zu finden, und auch ein Fischer wird mit der Vergangenheit konfrontiert, denn er bewahrt noch immer einen Füllfederhalter auf, den er damals dem toten Piloten gestohlen hatte.
Filmreihe
Der Wert des Erinnerns
Japanische Filme gegen das Vergessen
In der aktuellen Zeit der Veränderungen sind das Erinnern und Gedenken an die Vergangenheit wichtiger denn je. 2024 wurde der Friedensnobelpreis an die japanische Anti-Atomwaffenorganisation „Nihon Hidankyo“ verliehen, eine Graswurzelbewegung von Überlebenden der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki im August 1945. In der Begründung des norwegischen Nobelkomitees heißt es, die 1956 gegründete Gruppe erhalte den Friedenspreis für ihr Bemühen um eine atomwaffenfreie Welt und dafür, dass sie durch Zeugenaussagen gezeigt habe, dass Atomwaffen nie wieder eingesetzt werden dürften.
Auch in der japanischen Filmgeschichte werden das Leid und die Nöte thematisiert, mit denen die Menschen im Zusammenhang mit dem Krieg zu kämpfen hatten. Die Filmreihe zeigt Werke namhafter Regisseure, in denen das Schicksal einzelner Menschen im Mittelpunkt steht.
Den Auftakt bildet eine Familiengeschichte, die auf den Aufzeichnungen eines Arztes beruht (Kono ko o nokoshite). Musik spielt bei dem Überlebenskampf eines japanischen Soldaten eine wichtige Rolle (Biruma no tategoto) und auf einer Insel kümmert sich eine Lehrerin fürsorglich um ihre Schüler (Nijûshi no hitomi). Ein Dokudrama schildert wahre Begebenheiten über eine Wandertheatergruppe (Sakuratai chiru), gefolgt von der Geschichte über ein Mädchen, das im Angesicht des Todes Kraniche faltet (Senbazuru). Den Abschluss bilden ein Film um den Schädel eines Kamikaze-Piloten (Fûon) sowie eine von der historischen Figur Onoda Hirô inspirierte Produktion (ONODA, Ichimanya o koete).
Preisinformation:
Eintritt frei