Musik für die Augen - Bilder für die Ohren, die künstlerische Arbeit von Rolf Julius (1939-2011) verschmolz die Grenzen zwischen Musik und Kunst, erweiterte die Wahrnehmungsempfindsamkeit an ihren Grenzen.
Ein paar lose verlegte Kabel, Kleinstlautsprecher, scheinbar ungeordnet im Raum verteilt, genügten häufig, um in seinen Installationen Betrachter und Zuhörer in einem zusammen zu bringen. Was leise und bescheiden daher kam, wirkte durch Konzentration und Tiefe. Kein Hochglanz, kein fetter Sound!
Einer Welt von Geschwätzigkeit, laut tönenden Botschaften in Dauerschleifen und ununterbrochenen medialem Gewitter hielt Rolf Julius in seiner "Small Music" eine Botschaft entgegen, deren Mitteilung sich nahe an der Hör- und Wahrnehmungsgrenze bewegte. Propaganda für den Reichtum der menschlichen Sinne am Rand der Stille.
Das 128. Konzert des Vereins für Neue Musik e.V. widmet sich in seiner "Hommage an Rolf Julius" den künstlerischen Strategien des in Wilhelmshaven geboren Künstlers, der seit den 1980er Jahren seinen ihm eigenen Klangkosmos auf vielfältige Weise weltweit präsentierte.