Wie formen Materialien unser Denken, unser Handeln und unsere Wahrnehmung der Welt? Die mehrtägige Veranstaltung “Thinking through Materialities” lädt dazu ein, Materialien nicht nur als passive Objekte, sondern als aktive Wissensquellen zu verstehen. In einem interdisziplinären Rahmen zwischen Kunst, Wissenschaft und Design begeben wir uns auf eine experimentelle Reise durch verschiedene Materialwelten – mit dem Ziel, über bekannte Grenzen hinaus zu denken, zu forschen und zu gestalten.
Welche Stoffkreisläufe finden in unseren Körpern statt? Was bedeutet Zirkularität auf Materialien bezogen? Wie können (neue) Materialien Anregungen zum Schutz der Natur/Naturschutz mit Beachtung von Zirkularität, Reparatur und Regeneration fördern? Was steckt hinter dem Prinzip cradle to cradle? Was verbraucht mehr Ressourcen: die Verwendung eine Wasserflasche oder eine Plastikflasche?
Der Auftakt widmet sich den Kreisläufen von Materialien und Leben. Wie durchlaufen Dinge Transformationen? Welche Lebenszyklen haben Materialien – von der Entstehung über die Nutzung bis zur Wiederverwertung? Gemeinsam erkunden wir, wie Stoffkreisläufe im Kleinen wie im Großen mit biologischen, sozialen und technologischen Zyklen verflochten sind.
Textilien als Denkwerkzeuge: Von traditionellen Naturfasern bis hin zu High-Tech-Textilien untersuchen wir das Potenzial textiler Materialien für neue Formen des Wissens. In einem spielerischen und offenen Umgang mit Materialien entdecken wir Unterschiede und Gemeinsamkeiten verschiedener Disziplinen. Dabei steht das Erleben im Vordergrund – durch praktisches Arbeiten, (Ver-)Lernen, Materialbewertung und den Austausch über feine Nuancen von Materialverhalten. Textilien dienen hier als Medium für ein tiefes, haptisches Denken.
Kunststoffe sind die Signaturmaterialien unserer Zeit – allgegenwärtig, oft unsichtbar. Wir verfolgen ihre Erfindungsgeschichte, Einsatzgebiete und kulturellen Implikationen. Wie formen diese Materialien unsere alltäglichen Erfahrungen und unser Verhältnis zur Umwelt? Zwischen Artefakten, Erzählungen und spekulativen Praktiken erforschen wir ihre Rolle in einer vernetzten Welt des Anthropozäns. — Wie können nachhaltige Materialentscheidungen zum Schutz der Natur, auch zum Erhalt des materiellen, ökologischen und kulturellen Erbes beitragen?
Kontakt: materialities@hfmt-hamburg.de
Marktplatz der Möglichkeiten – Materialien in Theater, Kunst und Design
Zum Abschluss öffnen wir einen Raum des Austauschs und der Inspiration: Wie werden Materialien in künstlerischen und performativen Kontexten eingesetzt? Und (wie) tragen Materialentscheidungen zur Zukunftssicherheit von Theaterpraktiken bei?
Welche neuen Formen der (Ko-)Kreation, des (Ko-)Besitzes, der Geschäftsmodelle sowie der rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen ergeben sich aus Veränderungen in der Materialforschung und den Praktiken des Theaterschaffens?
Auf dem Marktplatz der Möglichkeiten präsentieren Akteur*innen aus Theater, Kunst und Materialforschung ihre Projekte, Ideen und Praktiken. Ein Tag zum Vernetzen, Austauschen und gemeinsamen Weiterdenken.
“Thinking through Materialities” ist mehr als eine Veranstaltung – es ist eine Einladung zum gemeinsamen Forschen, Hinterfragen und Gestalten. Offen für alle Neugierigen, die bereit sind, Materialien nicht nur zu nutzen, sondern (durch) sie zu (durch)denken.
Kontakt: materialities@hfmt-hamburg.de