Die Ausstellung widmet sich ostkirchlichen Kunstwerken die einen kulturellen Austausch zwischen Ost und West zeigen. Die Exponate stammen aus den Grenzregionen der ostkirchlichen Welt zwischen den großen Imperien der Habsburger, dem russischen Zarenreich und dem Osmanischen Reich. In diesen Kontaktzonen kam es zu vielfältigen Begegnungen zwischen verschiedenen Religionen und Konfessionen, die auch die kirchliche Kunst beeinflussten.
39 Ikonen und Devotionalien aus der Sammlung des Ikonen-Museums in Recklinghausen sowie aus anderen Museen und privaten Sammlungen visualisieren verschiedene Formen des Kulturtransfers. Sie zeigen die Adaption ikonografischer Vorbilder aus Westeuropa und die Einbindung von "fremden" Themen und Motiven. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Betrachtung gemeinsamer Kulte und damit verbundener ritueller Praktiken, insbesondere im Zusammenhang mit wundertätigen Ikonen der Muttergottes, die sowohl in der Orthodoxie als auch im Katholizismus verehrt wurden.
Ikonen fungierten in diesen Kontexten als Brücken zwischen Ost und West. Die Exponate illustrieren die künstlerische Vielfalt und das integrative Potenzial der ostkirchlichen Kunst, die sich in diesen Regionen flexibler und offener zeigt, als gemeinhin angenommen wird.
Das Projekt ist das erste seiner Art, das einen vergleichenden Ansatz für visuelle Quellen verwendet. Chronologisch umfasst Icons in-between den Zeitraum vom 15. bis zum 19. Jahrhundert. Es erscheint ein englischsprachiger Ausstellungskatalog mit Beiträgen renommierter internationaler Wissenschaftler*innen. Viele der Exponate werden hier zum ersten Mal erforscht und publiziert.
Ausstellung und Katalog werden finanziert vom Exzellenzcluster EurAsian Transformations, unterstützt von der FWF-Stiftung, Wien; der Stichting Sormani Fonds, Nijmegen; dem ERC-Projekt "Orthodoxies and Politics: The Religious Reforms of the Mid-17th Century in Eastern and Southeastern Europe" des Instituts für die Erforschung der Habsburgermonarchie und des Balkanraums (IHB) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien; dem Förderverein des Ikonen-Museums EIKON.
Zur Eröffnung der Ausstellung durch Bürgermeister Christoph Tesche, Museumsleiter Dr. Lutz Rickelt und Ausstellungskuratorin Dr. Liliya Berezhnaya (Österreichische Akademie der Wissenschaften, ORTHPOL Projekt) am 25. Januar 2025 laden wir Sie herzlich ein. Die Veranstaltung beginnt um 15 Uhr in der Kirche St. Peter gegenüber dem Ikonen-Museum. Der Eintritt ist frei.