Ein literarisches Debüt über die Widersprüche des sozialen Aufstiegs
„Es riecht nach Pommes, Ilija kommt!“ – Ausgehend von diesem Satz eines Mitschülers spürt Ilija Matusko in seinem klugen Band Verdunstung in der Randzone der Kunst des Frittierens und dem Geruch als sozialem Unterscheidungsmerkmal nach. Aus der Halbdistanz des Bildungsaufsteigers schreibt er über soziale Herkunft. „Kein Ruhetag“ – so steht es auf der Tafel am Eingang. Ilijas Eltern betreiben eine Gastwirtschaft. Er hilft schon als Kind in der Küche, wächst mit Pommes und Fritteusen auf. Umgezogen wird immer dann, wenn das Geschäft nicht mehr läuft und die Eltern ein neues Lokal eröffnen. Eine literarisch-biografische Selbstbefragung.
Ilija Matusko, geb. 1980, hat Soziologie und Politikwissenschaften studiert. Er lebt in Berlin und schreibt u.a. für die taz. Für seine literarische Arbeit erhielt er zahlreiche Stipendien. Sein Debüt erschien im Suhrkamp Verlag.
Moderation: Arnold Maxwill
In Kooperation mit dem Fritz-Hüser-Institut