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Iman Issa – Das Spiel

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Ausstellung der Preisträgerin des 13. Ernst-Rietschel-Kunstpreis für Skulptur 2024

Iman Issa (*1979 in Kairo) hat den 13. Ernst-Rietschel-Kunstpreis für Skulptur erhalten. Die Geschichte von Museen und Sammlungen ist ein Schwerpunkt ihrer Arbeit, in der sie sich mit den Orten, den Werken und ihren Displays auseinandersetzt, wobei der jeweilige Kontext die Wahrnehmung beeinflusst. Ihre zumeist auf klare und präzise Formen reduzierten Objekte werden häufig mit Texten kombiniert, die überraschende Sichtweisen erst öffnen. Im Rahmen ihrer Ausstellung wird Issa an zwei Orten im Albertinum ihre Arbeiten präsentieren. 

In der Skulpturenhalle im Erdgeschoss sind vier Werke aus der fortlaufenden Serie „Proxies, with a Life of Their Own“ zu sehen, die aus einer Sammlung von skulptural-abstrakten Selbstporträts besteht, die gleichzeitig Porträts anderer Persönlichkeiten darstellen. Alle Selbstporträts gehen von einer Grundform aus, die facettenreich variiert wird. Die formal reduzierten Skulpturen sind als Stellvertreter großer Denkerinnen und Denker zu verstehen, deren beigefügten Texte die Dargestellten charakterisieren und ihnen ihre Individualität verleihen. Dieses Zusammenspiel lädt so die Betrachtenden ein, die abstrakten Werke als Individuen wahrzunehmen und sich mit ihren Biografien zu beschäftigen.

Issas zweite Arbeit entstand speziell für die Ausstellung und gab ihr auch den Namen „Das Spiel“. Im Schaudepot im ersten Obergeschoss werden zehn Fotografien präsentiert. Die Besuchenden können für jedes der Fotos aus mehreren Vorschlägen eine Beschriftung auswählen, wobei nur eine davon die richtige ist – wer ist in der Lage, diese zu erkennen? Nicht nur zwischen diesen einzelnen Texten bestehen dabei Zusammenhänge, denn die Künstlerin setzte sich zudem mit den anderen Museumstexten und Beschriftungen, den Gemälden und Bildern sowie den Objekten in den Vitrinen auseinander und schuf Bezüge zu historischen und aktuellen Ereignissen. Außerdem tauschte Issa Beschriftungen von Kunstwerken aus, ersetzte manche und beließ andere wiederum an ihrem ursprünglichen Platz. Das Spiel mit der Veränderbarkeit von Titeln führt beim Publikum zu einem Perspektivwechsel, der die Wahrnehmung der einzelnen Kunstwerke verändert.

Der Ernst-Rietschel-Kunstpreis für Skulptur wird von den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) gemeinsam mit dem Antonius Jugend- und Kulturförderung e.V. vergeben, der das Preisgeld stiftet. Die Jury betonte, dass Iman Issa als eine der wichtigsten in Deutschland lebenden Künstlerinnen gilt und sie in ihrem Werk die politische Ästhetik unterschiedlicher Gegenwarten verhandelt.

Location

Albertinum Tzschirnerplatz 2 01067 Dresden

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