In Skandinavien spielen Licht und Schatten eine bedeutende Rolle. Wer einmal Mittsommer feiern durfte, weiß um die lebensstiftende, Körper und Geist erwärmende Kraft der Sonne, die nach den entbehrungsreichen Wintermonaten von der Bevölkerung sehnsüchtig erwartet wird. In »Faces and Moon Splinters« nutzt Malin Bång eine wesentliche Eigenschaft des Lichts: Geschwindigkeit. Auch in Bedrossians »We Met as Sparks« bildet Licht den Ausgangspunkt für einen sich allmählich entfachenden musikalischen Funken. Gut bekannt auch in Köln ist inzwischen der slowenische Komponist Vito Žuraj, der 2025 mit einem vokal-instrumentalen Stück nach Texten von Händl Klaus in die Domstadt zurückkehrt. »Ich schließe die Augen, ich sehe die Nacht.« So beginnt der dritte Teil des Librettos und entschleiert wunderbar die Essenz des Textes. Komplettiert wird der skandinavische Fokus durch Chormusik von Lotta Wennäkoski und Perttu Haapanen, die zu Aushängeschildern im Repertoire des Helsinki Chamber Choir gehören und deren Musik bei ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln bis dato noch nie zu hören war.