Mit Emre Arslan, David Begrich, Mareike Gronich, Jeannie Moser, Mirko Niehoff, Jens Ostwaldt, Laura Rogalski und Hans-Joachim Schott
Die sich ab den 1970er Jahren formierende Neue Rechte stützt sich nicht allein auf das Vorbild der »Konservativen Revolution«, sondern adaptiert auch Elemente aus Antonio Gramscis Hegemonietheorie, insbesondere seine Überlegungen zur Bedeutung von Kultur im Kampf um politische Vormacht in zivilgesellschaftlichen Handlungskontexten. Die Neue Rechte versucht, die Koordinaten öffentlicher Debatten (die »Grenzen des Sagbaren«) zu verschieben, um ihre völkischen und rassistischen Positionen zu normalisieren. Diese Hegemoniestrategie schlägt sich in vielfältigen Praxisformen nieder: Die Etablierung von Lesekreisen, Verlagen und Medien, Think-Tanks oder Kanälen auf Social-Media Plattformen, aber auch die Mitwirkung bspw. in Kultureinrichtungen, Vereinen oder Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit dienen der Verbreitung neurechter Ideologie. Diese kulturelle Hegemoniestrategie soll sowohl aus literatur- und kulturwissenschaftlicher als auch praxiswissenschaftlicher Perspektive analysiert werden, um Vorschläge für tragfähige Interventionsansätze gegen Rechtsextremismus zu entwickeln.
Programm
Begrüßung, Einführung Hans-Joachim Schott
Emre Arslan Pax-Rassismus und Rechtsextremismus
Hans-Joachim Schott Chiffre 451: Zur Funktion von Literatur in neurechten Hegemoniestrategien
Jeannie Moser »Reconquista«: Zur Geschichte eines (neurechten) Kampfbegriffs
Mirko Niehoff Identität und Nichtidentisches. Entdeckungen des Besonderen anhand von Songausschnitten der Band Tocotronic und was dies mit Bildungsarbeit in Zeiten erstarkenden Rechtspopulismus zu tun hat
Laura Rogalski Literaturkritik, Gesellschaftskritik und die Neue Rechte
Mareike Gronich / David Begrich Lektürepraktiken der Neuen Rechten als Hegemoniearbeit
Abschlussdiskussion mit den Vortragenden. Moderation Jens Ostwaldt
Verabschiedung Hans-Joachim Schott
Preisinformation:
Eintritt frei!