»Russlanddeutsche wählen rechtsradikal, sprechen nur Russisch und verehren Putin.« Ist das wirklich so? Was ist bekannt über die ca. 2,5 Millionen russlanddeutschen (Spät-)Aussiedlerinnen und -Aussiedler, die laut Statistik in der Bundesrepublik Deutschland leben und deren Erfahrungen mit Diktatur, Deportation und dem Verlust kultureller Identität?
Die russlanddeutsche Journalistin Ira Peter ist mit ihrer Familie als Neunjährige von Kasachstan nach Deutschland übergesiedelt und nimmt uns mit auf eine persönliche und gesellschaftliche Spurensuche. Sie erzählt von der Scham über ihre sowjetische Migrationsgeschichte, dem Gefühl des Unerwünschtseins sowie den Folgen einer verfehlten Integrationspolitik.
Ihr Buch »Deutsch genug? Warum wir endlich über Russlanddeutsche sprechen müssen« eröffnet neue Perspektiven auf eine oft missverstandene Gruppe und lädt zum Nachdenken über Geschichte, Identität und Integration ein. Sie beleuchtet, wie die Erfahrungen von Diktatur und Deportation unter Stalin und Hitler die Russlanddeutschen bis heute prägen und warum sich viele zwischen zwei Kulturen hin- und hergerissen fühlen. Gleichzeitig hinterfragt sie stereotype Bilder und plädiert für ein differenzierteres Verständnis dieser heterogenen Gemeinschaft.
Ira Peter wird Einblicke in ihr Leben geben und ihre Sichtweisen teilen. Im Mittelpunkt steht eine Lesung verschiedener Passagen aus ihrem im März 2025 erscheinenden Buch »Deutsch genug?«.
Im Anschluss gibt es Raum für Fragen und Diskussionen aus dem Publikum.
Anmeldelink unter: Ira Peter: »Deutsch genug? Warum wir endlich über Russlanddeutsche sprechen müssen«.
Eine Veranstaltung der Friedrich-Naumann-Stiftung in Kooperation mit der Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus
Über die Autorin
Ira Peter ist freie Journalistin u.a. für ZEIT Online, taz, Frankfurter Rundschau und SWR Radio. Als Deutsche aus Kasachstan setzt sie sich seit 2017 öffentlich mit russlanddeutschen Themen auseinander – unter anderem im Aussiedler-Podcast »Steppenkinder«. Für ihre Arbeit wurde Peter mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 2022 mit dem »Goldenen Blogger Award« für ihren Blog als Stadtschreiberin von Odessa 2021, 2022 mit dem russlanddeutschen »Kulturpreis des Landes Baden-Württemberg« für »Steppenkinder« und 2023 mit dem »Recherchepreis Osteuropa« für ihre Recherchen über Frauen mit Behinderung in Armenien.
Im März 2025 erscheint ihr erstes Buch »Deutsch genug? Warum wir endlich über Russlanddeutsche sprechen müssen« (Goldmann Verlag).