Alle Gebäude tragen in ihren Wänden das Echo sich überschneidender Zeitlinien. Jeder Raum, jeder Riss in der Fassade und jede umliegende Straße trägt Spuren des Lebens, das diese beherbergt und Momente, denen sie beigewohnt haben. Löst man eine Farbschicht ab, so kommen unzählige Geschichten zum Vorschein. In ähnlicher Weise hüten Kunstsammlungen die Zeit und archivieren Erinnerungen von Generationen und gesellschaftspolitischen Ereignissen. Durch die Kunstwerke, die sie bewahren, und jene, die ihnen fehlen, dokumentieren Sammlungen eine Gegenwart im Wandel.
Vor dem Hintergrund der vielschichtigen Geschichte des PalaisPopulaire untersucht die Ausstellung It's Just a Matter of Time das Zusammenfließen von Zeitlichkeiten. Einst der Palast der preußischen Prinzessinnen, hat das Gebäude viele Wandlungen durchlebt: von einem Museum zu einer Kriegsruine und später zu einem Operncafé in der DDR, das auch der queeren Community eine Zuflucht bot, bis es 2018 – nach längerem Leerstand – zu einem Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst wurde.
Konzipiert als kontemplative Reise, präsentiert die Ausstellung künstlerische Positionen von 1946 bis heute, indem sie historische und zeitgenössische Werke aus der Sammlung Deutschen Bank mit ausgewählten Leihgaben in einen Dialog setzt. It's Just a Matter of Time vermittelt ein Gefühl der Abwesenheit und regt zum Nachdenken darüber an, wie vergangene Erzählungen fortbestehen und sich mit neu entstehenden Realitäten verflechten.
Künstler*innen: u.a. Max Beckmann, Marianne Berenhaut, Ayşe Erkmen, Felix Gonzalez-Torres, Shilpa Gupta, Cildo Meireles, Rachel Whiteread.
Kuratiert von Liberty Adrien & Carina Bukuts