Die Dekonstruktion der Mythenmaschine Kino, das Spiel mit medialen Stereotypen sowie das Zitieren aus Kunst-, Kultur- und Filmgeschichte ziehen sich wie ein roter Faden durch das Werk von Julian Rosefeldt. Seine umfassende Ausstellung bei C/O Berlin beleuchtet wiederkehrende Motive und Fragestellungen in seinen Fotoarbeiten und Filminstallationen der letzten 30 Jahre – und gewährt erstmals anhand unveröffentlichter Storyboards, Skizzen und Making-of-Aufnahmen einen seltenen Blick in seinen künstlerischen Werkzeugkasten. Ausgehend von Rosefeldts Architekturstudium, frühen Fotoreportagen und der Arbeit am Theater wird die Entwicklung hin zur kinematischen Fiktion nachgezeichnet. Die Sichtbarmachung von Geschichte und Ideologien steht dabei ebenso im Fokus wie die Auseinandersetzung mit klassischen Filmgenres oder die Aneignung von Archivmaterial und Found Footage. Der Ausstellungstitel ist einem Zitat von Jim Jarmusch entlehnt und bringt Rosefeldts Methodik auf den Punkt: „Nothing is original. Steal from anywhere that resonates with inspiration or fuels your imagination. […] In any case, always remember what Jean-Luc Godard said: ‘It’s not where you take things from—it’s where you take them to.”’