Das sagt der/die Veranstalter:in:
Wann wird der Schwarm zur Horde? Was lehren uns Zombies über Organisierung? Und was können Roboter uns über Fürsorge zeigen?
Apocalypso ist Choreografie und spekulative Oper zugleich und erforscht das Ende der Welt durch eine afro-pessimistische Linse. Im Zentrum steht das Meer – als Körper, Archiv und Raum des Erinnerns und Werdens. Ausgehend von Tidalectics, einem Begriff des aus Barbados stammenden Dichters und Historikers Kamau Brathwaite, verwebt die Performance zeitgenössische karibische Mythologie mit intersektionalen und ökokritischen Perspektiven.
Der Titel – eine Wortverschmelzung aus „Apocalypse“ (griechisch: „das Verborgene enthüllen“) und „Calypso“ (eine afro-karibische Musiktradition, die politische Realitäten auf entwaffnend beiläufige Weise verhandelt) – verweist auf ein Werk, das gesellschaftliche Missstände aufdeckt, aber gleichzeitig das Publikum zu verführen weiß. Die Arbeit spielt nach der fiktiven Apocalypso of Internal Combustion, in deren Folge hyperindividualistische Menschen in sich selbst kollabiert sind. An ihre Stelle treten hybride Wesen wie Meermenschen, Zombies und Animatrons.
Diese Figuren verkörpern queere Schwarze Zukünfte, Black Femmedom, Fluidität und kollektiven Widerstand. Sie stellen Fragen nach Fürsorge, Verkörperung, Arbeit und Überleben jenseits neoliberaler Inklusionsfantasien. Apocalypso kritisiert leere Ideale von Zusammenhalt, wie sie häufig in europäischen Performancekontexten inszeniert werden.
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