Das sagt der/die Veranstalter:in:
Sound kann eine Erfahrung von Hoffnung, von Freude und Glück sein. Von existentiellen Dingen, die es in dieser merkwürdigen, überladenen Zeit mehr denn je zu behaupten gilt. Sound müsste man sein: Nicht mehr, nicht weniger! Denn darin steckt das leuchtende Leben. Selbst dort, wo es bisweilen düster und kaputt klingt. Das ist das Ziel der Band Kadavar, das wollen sie: Sound sein! Ihr Wunsch, sich selbst im Klang ganz zu genügen, geht auf ein Zitat ihres französischen Bassisten Simon ‘Dragon‘ Bouteloup zurück. Als die Kadavar-Gründer Lupus Lindemann und Tiger Bartelt den aus Paris stammenden Musiker kurz nach seinem Einstieg in die Band 2013 fragten, warum er keine Social Media-Accounts pflege, sagte der den folgenreichen Satz: I just want to be a sound. Das blieb ihnen hängen, formulierte einen Anspruch, dem sie eigentlich schon seit ihrer Gründung 2010 folgen – und der in 15 Jahren Bandgeschichte immer mehr Entfaltung erfahren hat. Kadavar haben auf diesem Weg der Soundwerdung eine deutliche Transformation durchgemacht. Von kredibilen Vertreten eines retroesquen, psychedelischen Stoner Rock, der immer auch von der zeitgemäßen Coolness Berlins lebte, jener Stadt, in der Lupus und Tiger in den hedonistischen Nullerjahren aufeinandertrafen, ging es bald in die große weite Welt hinaus. Sie stellten ihre musikalische Idee auf den Bühnen zahlloser Länder nicht nur vor, sondern fanden auch neue Inspiration. Klangen Kadavar anfangs nach Vergangenheit, wurde ihr Sound in der Erfahrungsmaschine des ausgedehnten Tourens mit den Jahren immer zeitgemäßer, überschritt Genregrenzen: Sound also als eine sich wandelnde, universelle Sprache – das ist, was Kadavar seit jeher zu erzeugen wissen. In den ersten Jahren wurde die Band mit einem schnellen Auto verglichen, das durch die Wüste fährt. Roadmovie. Irgendwie passte das auch. Sie sind ja auch wirklich um die ganze Welt gefahren, ziemlich schnell, haben Gas gegeben auf den Straßen aller fünf Kontinente. Das Fahrzeug hat Staub aufgewirbelt, den man bald von weitem aus sehen konnte. Inspiriert vom Hardrock der 1970er Jahre fungierte das Gefährt dabei auch als eine Art Zeitmaschine. In der Pandemie dann, notgedrungen, zudem aber vom Wunsch getrieben, sich musikalisch besser kennen zu lernen, stoppte das Trio den Wagen in der Gegenwart. Sie prüften Ölstand, Stoßdämpfer, Reifenprofil. Überlegten. Kadavar sind damals aus dem Wagen ausgestiegen, haben ihn über einen nassen Strand ins tosende Meer geschoben, um ihn im Salzwasser einer neuen Umgebung auszusetzen: The Isolation Tapes entstand, ein Album, das wegging von der harten Rockmusik, sich öffnete, mehr Licht einließ. Nun haben sie ihr Vehikel wieder an Land gezogen. Und siehe da: Es hat sich wieder verändert! Das Salz des Wassers hat den Lack abgerieben, die Brandung den Wagen entkernt. Keine ledernden Polster mehr, keine Ausschmückung, die auf vergangene Zeiten hindeutet. Der Rahmen eines Boliden hat sich entkernt, dem die Zeit eine neue Farbe gegeben hat – natürlich und nah am Element. Die Band, seit 2023 mit Jascha Kreft (Odd Couple) zu viert, steigt ein. Sie streichen mit ihren Arbeiterhänden über das korrodierte Metall. Sind dabei ganz bei sich, fast andächtig. Genügen sich in diesem Augenblick. So, wie sie das immer gewollt haben. Ganz in der Musik sein, in Gemeinschaft, als Band. Da knirscht der Sand unter ihnen, und der Wagen zittert, hebt sich auf magische Weise in die Luft, richtet sich zum Himmel aus. Salzwasser läuft aus dem Fahrgestell. Das Radio knistert. Ein neuer Kurs wird genommen: Kadavar verlassen die Erde. Sie brechen auf in eine andere Galaxie. Die Band widmet sich 2025 dabei mehr denn je dem Zentrum des Musikalischen, diesem Gefühl, das die Sprache nicht bräuchte, das sich auf eine ansteckende, gemeinschaftsstiftende Energie verlässt, die den Alltag in seine Schranken weist, sich öffnet und Platz schafft für Hörerinnen und Hörer, um in der Musik auch auf sich selbst blicken zu können. Das ist kein Eskapismus. Ihr Sound richtet sich ja an die ganze Welt! Es ist vielmehr ein spürbares Argument für die Suche nach dem, das noch nicht vereinnahmt ist und sich der Vereinnahmung auch immer wieder entziehen wird. So ist in Kadavar stets beides enthalten: das innere Chaos, die Sinnsuche, eine Sehnsucht nach Frieden – und die Welt da draußen, in der doch eigentlich alles vorhanden ist, was wir bräuchten. Diese Offenheit, sensibel und selbstbewusst etwas Schönes zu behaupten, mit Nachdruck und Sanftheit zugleich, haben sie zu ihrem Gegenstand gemacht, den sie nicht nur mit uns teilen, sondern zu dem sie uns einladen. Live und auf Platte, mit weit geöffneten Armen. Die Musik von Kadavar verbindet durch die sprachlose Freude, die die unmittelbarste aller Künste zu bedeuten weiß! Heute erklingt ihre Vision so deutlich wie noch nie: Sound als eine sinnstiftende Antwort! Mit Clouds Hill, dem unabhängigen Qualitätslabel aus Hamburg, haben sie gerade in diesem Musikverständnis, der Sinnfindung durch Sound, eine neue Heimat gefunden, die auch ein Statement der musikalischen Öffnung bedeutet. Johann Scheerer, Gründer des Labels und selbst ein zeitgemäßer Audiophiler, empfängt die Berliner Künstler mit offenen Armen, erklärt diese Zusammenkunft als logische Konsequenz aus einem gemeinsamen Musikverständnis: »Clouds Hill war und ist schon immer ein Ort, an dem Sound entsteht. Ein Ort, der sich durch das definiert, was er ist. Ich liebe es, Bands auf ihrem Weg zu begleiten und weiß, wie viel Kraft, Mut und Hingabe es braucht, die Komfortzone, die man sich über Jahre hart erarbeitet hat, zu verlassen. Ich bewundere Kadavar genau dafür und hoffe, dass Clouds Hill einen Teil dazu beitragen kann, dem Wunsch, sich ganz dem Sound zu ergeben, mit diesem Album ein Stückchen näher zu kommen.« Kadavar haben sich in der Umsetzung dieses Wunsches eine stetig wachsende, ihre Helden kultisch verehrende Fangemeinde erspielt, die auf fünf Kontinenten jedem ihrer Schritte folgt und maßgeblich dafür gesorgt hat, dass sie eine derartige Institution geworden sind. Auch ihre Erfolge markieren das: Die letzten beiden Platten in den Top Ten der deutschen Albumcharts, Songwriting für Wolfmother und zuletzt die Fantastischen Vier, Headliner-Touren auf der ganzen Welt. Und dabei eben: immer auf der Suche. Dass die Band 2025 nun überraschend anders klingt, sollte also niemanden überraschen, der die bisherigen Entpuppungen beobachtet hat. Verändert haben sie sich unentwegt. Was dabei immer gleichgeblieben ist, ist ihre Wucht. Wo sie sich bewegen, ist Intensität zu spüren: Im Songwriting, aber auch in Hingabe und Performanz. Im Sound! Das ist der Transfer, der Kadavar so unvergleichlich macht. Sie erkunden die Potentiale des Musikalischen, auch in stillen Zwischentönen, und behalten dabei immer das Gewaltige in ihrem Ausdruck, das aus jener Idee von Rockmusik geprägt ist, der sie entstammen. Als Band gewachsen haben sie ihren Anspruch eingelöst, ganz in diesen Klängen aufzugehen. Und da sind sie jetzt, in der Luft, umgeben von Musik. Das Auto ist ein Raumschiff geworden. - I Just Want To Be A Sound" Europe ’25 Special guests: Slomosa, Orb

Preisinformation:

35,00 € zzgl. Gebühren

Location

Live Music Hall Lichtstraße 30 50825 Köln

Organizer

prime entertainment
prime entertainment Herwarthstraße 8 50672 Köln

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