KonzertMeditation
KOMED 3
Max Dommers
Michael Gees Kuration, Moderation und Klavier
Max Dommers und ich hatten das Vergnügen erst einmal am Telefon – durchaus erstaunlich. Die wenigsten „Cold Calls“ sind vergnüglich, kaum je legt man auf mit dem Gefühl, sich auf die Wachsamkeit des anderen und auf seinen Humor verlassen zu können. Aber wir waren uns einig, einander etwas zu erzählen zu haben, auch auf der Bühne, obwohl wir das gar nicht so genau wissen können. Übrigens: Das ist Improvisation. Nichts wissen – alles für möglich halten. Gleichwohl, bis nächstes Jahr werden wir’s schon irgendwie geschafft haben, mal zusammen zu spielen. Und trotzdem gleichsam töricht vor Sie hinzutreten, als wäre jeder Ton ein Wunder.
KOMED ist ein Format zur gemeinschaftlichen Spontanerfindung zeitgenössischer Musik. Im Text, im Geräusch, im Moment erlauschen wir Töne, legen sie unter die Lupe der Aufmerksamkeit (Meditation) und bilden Zusammenhänge.
Wir verpflichten uns, für die Dauer etwa einer Stunde etwas miteinander anzufangen, in Beziehung zu bleiben und uns führen zu lassen von der als gemeinsam erkannten Idee. Jedes akustische Ereignis gilt und trägt zum Ganzen bei. Jederzeit darf das Unerwartete eintreten und uns zur Integration herausfordern. Im Idealfall, also gar nicht mal so selten, entdecken wir Musik, auf die niemand von uns allein gekommen wäre. Anwesende erleben sich selbst und einander zunehmend als Mitwirkende: Ohne sie und ihr intentionales Hören wäre nichts erklungen. Denn wer wollte die Gegenwart bezeugen, wenn nicht die, die dabei sind?
„Meet the Artists“ im Anschluss an jedes Konzert.