Titelgebend für die Ausstellung ist eine Farbfotografie aus der gleichnamigen Serie Longing for Paradise aus dem Jahre 2008. Es gehört zum Konzept der Ausstellung, dass nicht nur ästhetische Gegensätze harmonisch zueinanderstehen, sondern unterschiedliche gesellschaftliche Entwürfe von einem Wunschbild oder Idealzustand sich hinter den Bildmotiven wie eine Metapher verbergen. So treffen bei dem Fotografen und Becher-Schüler Kris Scholz romantische Landschaftsaufnahmen auf brutalistische Monumentalbauten.
Die fortwährende Aktualität der Paradiesthematik ist ein Versuch und ein Sehnen nach einem Ort, an dem die Defizite des realen Lebens aufgelöst werden sollen. Die Ausstellung zeigt gleichermaßen, wie Idealbilder und Träume vom Paradies in verschiedenen Kulturen und Gesellschaftssystemen unterschiedliche Bilder und Realitäten schaffen.
Die Frage bleibt stets, wer definiert, was ein Idealzustand ist.