Artist & Researcher Talk mit Dr. Justyna Stypińska (WZM Institut), M.A. Karina Villavicencio
Am 28. Juni um 18:00-20:00 wird eine Diskussion zwischen der Künstlerin Karina Villavicencio und Dr. Justyna Stypińska (WZM Institut) und dem Publikum eröffnet, um gemeinsam über die Auswirkungen dieser Technologie auf unsere Gesellschaft nachzudenken und zu reflektieren. Ort: BCMA Gallery, Audre-Lorde-Straße 78, 10997 Berlin
Kunstprojekt KI und Menschen über 60
Das künstlerische Projekt New Valley Table eröffnet eine vielschichtige Reflexion über das Altern im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz (KI) und gibt Einblicke in marginalisierte Perspektiven und Erfahrungen mit algorithmischen Systemen. KI verändert die Art, wie wir leben und arbeiten.
Algorithmen spielen eine zunehmend bedeutende Rolle in Entscheidungsprozessen – sowohl im Alltag als auch in sensiblen Bereichen wie der Gesundheitsversorgung, Personaleinstellung, Kreditscoring sowie in der Gewährleistung von Sicherheit und Zugängen. Welche Chancen bietet KI für ältere Menschen? Welche Risiken bestehen, die zu einem stärkeren Ausschluss oder einer Diskriminierung bereits marginalisierter Menschen führen?
Künstlerisches Konzept
New Valley Table untersucht, wie strukturelle Machtverhältnisse, stereotype Darstellungen oder diskriminierende Praktiken im Kontext von KI die Lebensrealitäten von älterer Menschen prägen
Durch emotionale Kartierungen und persönliche Erzählungen werden stereotype, Vorstellungen des Alters infrage gestellt. Die Diversität und unterschiedlichen Perspektiven von Menschen, die bereits über viel Lebenserfahrung verfügen, werden sichtbar.
Ferner sind Besucher*innen im Rahmen des Open Shooting Days am 25. Juni eingeladen, ihre eigenen Perspektiven und Geschichten zu teilen.
New Valley Table ist Teil des Forschungsprojekts Algorithmic fairness in ageing societies: (re-)imagining a better future (anyage.ai) des Wissenschafszentrums Berlin für Sozialforschung gefördert von der Volkswagen Stiftung.
Die Video-Installation wird im Rahmen des MindAIness-Events 2025 präsentiert: Die performative Praxis einer achtsamen Auseinandersetzung mit Künstlicher Intelligenz in unserer Gesellschaft.
Über die Künstlerin
Karina Villavicencio (Argentinien) ist eine zeitgenössische Künstlerin, Forscherin und Kuratorin. Ihre Arbeit bewegt sich an der Schnittstelle von Performance, Fotografie und sozialer Praxis. In partizipativen Formaten setzt sie sich mit Fragen von Macht, Sichtbarkeit und Fürsorge auseinander. Aus einer intersektional-feministischen und dekolonialen Perspektive heraus versteht sie den Körper als lebendiges Archiv – als Träger politischer Erinnerung, des Widerstands und kollektiver Verletzlichkeit.
Über die Forscherin:
Justyna Stypińska ist Soziologin und forscht zu algorithmischer Diskriminierung und Voreingenommenheit in KI-Technologien. Ihr Fokus liegt darauf, wie diese Prozesse neue Dimensionen sozialer und wirtschaftlicher Ungleichheiten im Spätkapitalismus schaffen.
Zuvor leitete sie an der Freien Universität Berlin ein internationales Forschungsprojekt zu Innovation und Alter im Unternehmertum. Am WZB Berlin Social Science Center ist sie als Principal Investigator für das von der VolkswagenStiftung geförderte Forschungsprojekt „AI Ageism: Neue Formen der Altersdiskriminierung und des Ausschlusses im Zeitalter von Algorithmen und Künstlicher Intelligenz“ verantwortlich.