Spätestens seit Ende der 1960er Jahre kamen zahlreiche Menschen aus politischen Gründen aus der Türkei in die Bundesrepublik Deutschland – einige auch in die DDR. Darunter waren Studierende, Künstler*innen und politisch Verfolgte. Dieser Teil der türkisch-deutschen Migrationsgeschichte ist bis heute wenig bekannt und kaum dokumentiert. Das dritte Kapitel der Reihe THE PAST IS NOT ANOTHER COUNTRY widmet sich dem politischen Exil aus der Türkei und versammelt drei historische filmische Positionen, die dazu beitragen, Leerstellen im Archiv zu füllen: ALAMANYA ist ein Fotofilm, der Fotografien türkischer Arbeitsmigrant*innen mit einem Lied des im Exil lebenden Musikers Cem Karaca verbindet. ICH WILL KEINE LIEDER MEHR HÖREN, SINGEN WILL ICH porträtiert türkische Künstlerinnen wie den Komponisten Tahsin Incirci und den Maler Hanefi Yeter, die in Berlin leben und arbeiten. ULKOMAALAINEN / YABANCI erzählt die Geschichte eines türkischen Arbeitsmigranten in Helsinki und hebt sich von klassischen Einwanderungsnarrativen ab: Die Vergangenheit des Protagonisten ist nicht die idealisierte "alte Heimat", sondern ein politisch geprägter Hintergrund, der in der Ferne weiterwirkt. Mehr dazu und Tickets gibt's hier.