DE
In LaBOLA erschafft das La Ribot Ensemble eine lebendige Sphäre, die permanent in Bewegung ist. Drei Performer*innen tanzen, wirbeln und verwandeln sich unaufhörlich, sammeln unterwegs Objekte, Kostüme und Persönlichkeiten, tauschen Identitäten und überschreiten Grenzen. Die spanisch-schweizerische Choreografin La Ribot, ausgezeichnet mit dem Goldenen Löwen der Venedig Biennale 2020, beschreibt ihr Stück als Vision einer Gemeinschaft, die ständig tanzt und sich wandelt — ein endloses Wechselspiel aus Körpern, Geschichten, Kleidung und Leben, das alle in seinem Sog vereint. So entsteht eine energetische Choreografie des Austauschs, in der die Bühne zum Ort unendlicher Transformation wird und so auch auf die zweite Arbeit von Volmir Cordeiro verweist, die jeweils im Anschluss zu sehen ist. Die Performance vor den Alte Meister und 19. Jahrhundert Gemälden der Kunsthalle schließt an LaRibots radikale Verbindung von Tanz, Performance, Film und bildender Kunst an: Seit ihren Anfängen in den 80er Jahren ist sie mit Auftritten in Theatern und Ausstellungshäusern wie Tate Modern, Centre Pompidou und Reina Sofía zu einer der bekanntesten Grenzgängerinnen zwischen Kunst und Performance geworden.
»Outrar«, ein Neologismus des Dichters Fernando Pessoa, bedeutet »ein anderer werden«. Diese poetische Einladung sandte die brasilianische Tanzikone Lia Rodrigues 2021 mitten im globalen Lockdown an ihre Tänzer*innen — und Volmir Cordeiro. Seine Antwort: ein leidenschaftliches Solo, das Brücken schlägt und Kontinente verbindet, von Brasilien nach Europa und wieder zurück. Zwischen intensiven Gesten und farbenprächtigen Masken entfaltet sich hier die Lust am Wandel, die Feier des Anderen in uns selbst. Outrar feiert, was uns verbindet: ein Tanz als mitreißendes Fest der Transformation — und damit auch kongeniales Pendant zur Arbeit von La Ribot, die jeweils davor gezeigt wird. Volmir Cordeiro ist Gründer der Compagnie Donna Volcan (2018), lebt in Frankreich, erforscht tänzerisch die Ränder der Gesellschaft und erhielt 2021 den SACD-Preis für junge Choreografie.
EN
In LaBOLA, the La Ribot Ensemble conjures a dynamic, human sphere in perpetual motion. Three performers dance, spin, and continuously transform – gathering objects, costumes, and personas, swapping identities, and breaking boundaries along the way. Spanish-Swiss choreographer La Ribot, awarded the Golden Lion at the Venice Biennale 2020, envisions a community that constantly dances and evolves – an endless interplay of bodies, stories, garments, and lives, uniting all within its flow. The result is an energetic choreography of exchange, where the stage becomes a space of infinite transformation.
Set against the Old Masters and 19th Century paintings at Kunsthalle, LaBOLA extends La Ribot’s radical fusion of dance, performance, film, and visual art. Since the 1980s, La Ribot has been a pioneering force, appearing in venues like Tate Modern, Centre Pompidou, and Reina Sofia – renowned for her boundary-crossing artistry that blends performance and visual expression.
»Outrar,« a word coined by Fernando Pessoa, means »to become another.« In 2021, during the global lockdown, Lia Rodrigues sent this poetic call to her dancers—and to Volmir Cordeiro. His response: a passionate solo bridging continents, from Brazil to Europe and back. Amidst intense gestures and vibrant masks, the joy of change unfolds—the celebration of the other within ourselves. Through shimmering ambivalences of pain and joy, Cordeiro emerges on stage with playful strength, rediscovering community and transcending boundaries. Outrar celebrates what unites us—a dance as a rousing festival of transformation, and thus also a congenial counterpart to the work of La Ribot.
Volmir Cordeiro, founder of Compagnie Donna Volcan (2018), lives in France, where he explores societal margins through dance. In 2021, he received the SACD Prize for Young Choreography.
Preisinformation:
16 Euro (erm. ab 8 Euro)