Nach einem Besuch am Wannsee stellt Magdalena Saiger sich die Frage: „Was bleibt eigentlich von einem Ort, wenn die Menschen, die Nutzung, der gesamte Rahmen sich grundlegend verändern?“
Max Liebermann erwirbt zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein Stück Baugrund am Ufer des Wannsees und entwirft gemeinsam mit seinem Freund Alfred Lichtwark Haus und Garten – ein Fluchtort vor den Pflichten eines Lebens in der Öffentlichkeit, aber auch ein Ort der Inspiration für zahlreiche Gemälde. Dass sich die Liebermann-Villa im Laufe der Zeit immer wieder verändern wird, ist der Ausgangspunkt dieses literarischen Textes, eines in flüchtigen Bildern und Szenen eingefangenen Ortspanoramas, das sich in vielfältige Gestalten und Stimmen auffächert und bis in die Gegenwart reicht.
Magdalena Saiger, geboren 1985, studierte Germanistik und Geschichte in Berlin und Madrid und promovierte an der Universität Hamburg über »Wanderungen eines Ortes: Das Gelände der Alten Messe, Belgrad«. Mit dem Manuskript zu ihrem Debütroman Was ihr nicht seht oder Die absolute Nutzlosigkeit des Mondes (2023) war sie Preisträgerin des Hamburger Literaturpreises 2020. Der Roman war 2023 nominiert für den Franz-Tumler-Literaturpreis, den Droste-Preis sowie den Bloggerpreis »Das Debüt«. 2024 wurde Magdalena Saiger für ein unveröffentlichtes Romanmanuskript erneut mit dem Hamburger Literaturpreis ausgezeichnet. Sie lebt in Hamburg.
Moderation: Dr. Evelyn Wöldicke, Direktorin der Liebermann-Villa am Wannsee