Eine Veranstaltung im Rahmen der erweiterten Ausstellung "Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg" 3www2
Mit: Alice Cherki (Zeitzeugin, Mitstreiterin Fanons in den 1950er-Jahren in Algerien, Autorin der Fanon-Biografie)
Natasha A. Kelly (Professorin an der Universität der Künste, Berlin) & Zaphena Kelly (B.Sc. Psychologie)
Die Psychiaterin und Publizistin Alice Cherki stammt aus Algerien, wo sie in den 1950er-Jahren mit Frantz Fanon für eine Veränderung der gefängnisähnlichen psychiatrischen Anstalten und für die Überwindung der französischen Kolonialherrschaft kämpfte. Ein halbes Jahrhundert später verfasste sie ein persönliches Porträt über den Theoretiker der antikolonialen Befreiungsbewegungen. Darin ist nachzulesen, dass sich der aus Martinique stammende Fanon im Zweiten Weltkrieg freiwillig meldete, um gegen den Naziterror in Europa zu kämpfen, sich aber auch auf Seiten des Freien Frankreichs mit Rassismus konfrontiert sah. Diese Erfahrungen verarbeitete er später auch in seinen Büchern (Schwarze Haut, weiße Masken und Die Verdammten dieser Erde).
Die deutsche Ausgabe der Fanon-Biografie, die lange vergriffen war, erschien 2024 in einer erweiterten Neuauflage – mit einem Vorwort, das Natasha A. Kelly zusammen mit ihrer Tochter Zaphena Kelly geschrieben hat. Aus intergenerationaler Perspektive zeigen sie, dass Fanons Stimme in den aktuellen postkolonialen Diskursen „unverzichtbar“ ist und hierzulande dazu anregen sollte, sich auch „mit der deutschen Kolonialgeschichte“ und „ihren Auswirkungen auf die Gegenwart“ intensiver auseinanderzusetzen.
Eintritt: 5 | 3 Euro (ermäßigt), Tickets: literaturhaus-koeln.de
Preisinformation:
Eintritt: 5 | 3 Euro (ermäßigt)