In Afghanistan eine Tochter zu bekommen, verheißt Unheil, denn Mädchen bedeuten Kummer und Sorgen. Mahbubas Vater hatte sieben Töchter und hieß jede freudig willkommen. Das Schicksal tausender afghanischer Mädchen blieb Mahbuba deshalb erspart: Ihre Eltern haben sie nicht verkauft und ihren Mann konnte sie selbst wählen – doch in der traditionellen Gesellschaft sind selbstbewusste Frauen nicht gern gesehen. Als ihre Schwester von einem Mudjahed erschossen wird, kommt alles ins Wanken und Mahbuba verlässt ihr Land.
Sie sind eingeladen, sich auf die Lebensgeschichte einer als Muslima erzogenen Afghanin einzulassen, einer außergewöhnlichen Frau, die von der afghanischen, der russischen und der deutschen Kultur geprägt ist.
Mahbuba Maqsoodi wurde in einem Dorf in der Nähe von Herat in Afghanistan geboren. Sie arbeitete als Gymnasiallehrerin und war schon früh politisch aktiv. Ein Kunst-Stipendium führte sie und ihren Mann, den Künstler Fazl Maqsoodi, nach Leningrad. Der Bürgerkrieg verhinderte nach ihrem Studienabschluss die Rückkehr, und sie und ihre Familie erhielten in Deutschland politisches Asyl. Seit 1996 arbeitet Mahbuba als Künstlerin in München.
Die Lesung wird begleitet von Musik und Filmauszügen. Im Anschluss steht die Künstlerin gerne für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung.