Mit: Sonja Wegner (Historikerin & Autorin, Wiehl)
Moderation: Britt Weyde (ila – Informationsstelle Lateinamerika, Bonn)
Eintritt frei
Die Frage „Bleiben oder gehen“ stellt sich Menschen immer wieder, wir können es täglich in den Nachrichten verfolgen. Während der Nazi-Diktatur war diese Frage für deutsche Juden existentiell. Diejenigen, die sich entschieden zu gehen und ein Aufnahmeland fanden, überlebten. Uruguay, das kleinste Land Südamerikas erwies sich als ein großzügiges und tolerantes Land, das etwa 10.000 deutschsprachigen Verfolgten eine Zuflucht bot und damit die Möglichkeit, sich dort eine neue Existenz aufzubauen.
Wie aktuell das Thema nach wie vor ist, zeigt ein Blick auf die Flüchtlingsdebatte in Deutschland, der EU und vielen anderen Ländern. Was können wir aus dem Umgang Uruguays mit den Geflüchteten aus dem Deutschen Reich lernen? Welche Probleme gab es damals wie heute? Anhand von Lebensgeschichten Geflüchteter geht die Autorin diesen Fragen in ihrem Vortrag nach.
Sonja Wegner hat 2013 das Buch „Zuflucht in einem fremden Land – Exil in Uruguay 1933 – 1945“ publiziert. Grundlage dafür waren Interviews mit Zeitzeug:innen mit dem Ziel, den emigrierten Menschen eine Stimme zu geben und ihre persönlichen Geschichten in die große Geschichte zu integrieren.