In der Reihe „Literatur zur Lage“
Karl Valentin war sprachlos: „Sowas von Menschen habe ich noch nie gesehen“, schrieb der Münchner Satiriker im Jahr 1927: „Eine direkte Völkerwanderung von der Stadt bis zum Fußballplatz.“ Er folgte der Menge und war ernüchtert: „Enden tat das Spiel mit dem Sieg der einen Partei – die andere Partei hatte den Sieg verloren. Es war vorauszusehen, dass es so kam.“ Auch in diesem Jahr kam es zu solchen Veranstaltungen, wie der Satiriker sie beschreibt – in Deutschland bei der Fußball-EM und in Paris bei den Olympischen Spielen. Anders als Valentin aber haben sich auch Schriftsteller:innen zu allen Zeiten von der Begeisterung für den Sport inspirieren lassen.
Wie haben sie darüber geschrieben? Welche Worte finden sie für das Geschehen auf dem Platz? Und welche Schattenseiten sehen sie in der Euphorie der Massen? Darüber spricht NDR-Kultur-Redakteur Jan Ehlert mit dem Autor Moritz Rinke, der nicht nur leidenschaftlicher Sportler ist, sondern selbst zahlreiche Bücher um und über den Fußball verfasst hat.
Die Texte von u. a. Tacitus, Johanna Schopenhauer und Franz Kafka werden von Schauspielerin Marta Dittrich gelesen.
Tickets und weitere Informationen online und im Bucerius Kunst Forum.