FOTO: © studio pramudiya / Nathan Ishar

Liza Baliasnaja: Shield is a Weapon

Das sagt der/die Veranstalter:in:

In einer Welt, die als gefährlich dargestellt wird, sind Vorgänge der schützenden Abschirmung untrennbar mit unserem Alltag verbunden. Wenn vereinfachte Erzählungen differenzierte Diskurse ersetzen, werden widersprüchliche Perspektiven schnell als Angriff missverstanden. Schilde, Mauern, Tore und Grenzen werden errichtet, um das Innere vom potenziell bedrohlichen Außen zu trennen und zu schützen.
Im Solo Shield is a Weapon wird die Grenzziehung zwischen Innen und Außen, zwischen dem Selbst und dem Anderen choreografisch durch Bewegung, vokale Klanglandschaften und Text erkundet. Der Mund wird dabei zugleich zum Schild und zum Tor, das einmal geöffnet in vielen Zungen spricht und die Vielstimmigkeit des einzelnen Subjekts zum Ausdruck bringt.
Welches Andere wirkt in mir? Welche invasiven Stimmen sprechen zu mir? Wer bewacht meine Kehle?
Die Choreografin und Performerin Liza Baliasnaja setzt in diesem Stück ihre kontinuierliche Auseinandersetzung mit der Frage fort, wie Emotionen wie Angst und Ekel unsere politische Vorstellungskraft prägen. Im Zentrum steht diesmal das Symbol des Schildes, das Schutz bietet und zugleich den bevorstehenden Konflikt andeutet. Die Arbeit untersucht das ambivalente Zusammenspiel von Verletzlichkeit und Aggression, von Verhüllung und Konfrontation. Durch den Perspektivwechsel, mal hinter, mal vor dem Schild, reflektiert die Arbeit Themen wie (Selbst-)Zensur und Politiken der Verteidigung.

In den letzten zehn Jahren war Liza Baliasnaja als Choreografin, Performerin und Pädagogin aktiv – mit Arbeitsstationen in Litauen, Belgien, Frankreich und Deutschland. Sie studierte Tanz bei P.A.R.T.S. und Philosophie an der KU Leuven. Seit 2023 lebt und arbeitet sie in Köln. In ihrer künstlerischen Praxis beschäftigt sich Liza mit Themen wie Macht, Gewalt und Subjektivität. Ihr aktueller Fokus liegt auf Emotionen wie Angst und Ekel. Besonders interessiert sie sich für das Choreografieren mit unterschiedlichen Materialien – häufig integriert sie dabei Stimme und Text in ihre körperbasierte Forschung.
Ihre Praxis ist stark geprägt durch die Zusammenarbeit mit Künstler*innen wie Eszter Salamon, Christine De Smedt, Lenio Kaklea, Lina Lapelytė, Ula Sickle, DD Dorvillier und Mårten Spångberg, um nur einige zu nennen. Ihre Arbeiten wurden bei zahlreichen Festivals gezeigt, darunter New Baltic Dance (LT), Contempo (LT), FAVORITEN (DE), Bâtard (BE), Radiant Nights (BE) und Almost Summer / Feminist Futures (BE). Gemeinsam mit Rūta Junevičiūte leitet sie die laufende Workshopreihe Sore Spots, die sich mit der Frage beschäftigt, wie nicht aufgearbeitete Geschichte sich im Körper manifestiert.
2025 wurde ihre Performance Chiaroscuro für Litauens höchste Theaterauszeichnung, das Goldene Bühnenkreuz, nominiert.
Shield is a Weapon ist die erste Koproduktion zwischen Liza Baliasnaja und dem tanzhaus nrw, mit der sie auch zum ersten Mal im tanzhaus nrw aufführt.


In Englisch.

Location

tanzhaus nrw Erkrather Str. 30 40233 Düsseldorf

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