Beim Einsatz auf den Feldern freundet sie sich mit Daria an, die mit ihrer Familie jährlich aus der Republik Moldau anreist, um in den Betrieben des Schweizer Seelands Geld als Saisonkraft zu verdienen. Durch die entstandene Nähe zwischen den beiden jungen Frauen rückt auch das Ungleichgewicht zwischen den west- und osteuropäischen Regionen in den Fokus.
»Ferymont« ist ein literarisches Porträt einer Region im Herzen Europas, das eine oft unsichtbare Realität thematisiert. Ein leiser Roman, der sprachlich virtuos kapitalistische Arbeitsbedingungen hinterfragt und sensibel die Geschichten von Saisonarbeiter*innen in den Mittelpunkt stellt.
Für diesen Roman wurde Lorena Simmel 2024 mit dem Robert-Walser-Preis ausgezeichnet.
Lorena Simmel, 1988 in Fribourg geboren und in der Schweiz aufgewachsen, studierte Literarisches Schreiben am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel/Bienne sowie Europäische Literaturen an der Humboldt-Universität zu Berlin und in Warschau.
Sie veröffentlichte Gedichte, Prosa und Essays u. a. in EDIT, Neue Rundschau und STILL und war Stipendiatin des 16. Klagenfurter Literaturkurses.
2022 war sie Literaturstipendiatin der Jürgen-Ponto-Stiftung.
Für die Arbeit an ihrem Debütroman „Ferymont“ erhielt sie das Arbeitsstipendium für Literatur des Berliner Senats. Der Roman selbst wird 2024 mit dem Robert-Walser-Preis ausgezeichnet.
Lorena Simmel lebt in Berlin.
Moderation: Arnold Maxwill
In Kooperation mit dem Fritz-Hüser-Institut