Im Studio an etwas Neuem zu arbeiten ist für Tanz-Ikone Louise Lecavalier gleichbedeutend mit Begeisterung. Endlose Nachmittage damit zuzubringen nach Bewegungen zu suchen, Zweifel mit Neugierde zu begegnen und dabei nach und nach etwas zu entdecken. Beim Tanzen im Studio in Distanz zu früheren Arbeiten, findet sie Zugänge zu der Tänzerin, die sie heute ist. danses vagabondes bezeugt diese Momente der Ungebundenheit, in denen Louise Lecavalier auf etwas Neues stößt: Einen Tanz der atmet und das Publikum ergreift, einen Tanz der aus sich selbst heraus spricht und der immer wieder leuchtend aufstrahlt.
Die Tänzerin und Choreografin Louise Lecavalier arbeitete von 1981 bis 1999 mit Édouard Lock und La La La Human Steps zusammen. Eine Zeit von außergewöhnlicher Intensität, markiert durch Arbeiten, die seither zu einem Mythos geworden sind. So auch ihre schillernden Kollaborationen mit David Bowie und Frank Zappa. Ihr extremer Tanz, der von einer überwältigenden Energie erfüllt ist, beflügelte die Fantasie einer ganzen Generation. Seit der Gründung ihrer eigenen Kompanie Fou glorieux im Jahr 2006 ist ihre Bewegungsforschung sinnbildlich für ihre gesamte Karriere. Sie betont darin das Überschreiten von Grenzen und die Bereitschaft, Risiken einzugehen. Eine Suche nach dem Absoluten, bei der sie versucht, das „Mehr-als-Menschliche im Menschen“ hervorzubringen. Ihr erstes abendfüllendes Stück, So Blue, entstand 2012, vier Jahre später folgte Battleground. Beide Werke wurden im tanzhaus nrw uraufgeführt. Zuletzt kam 2020 das Stück Stations im Großen Saal des tanzhaus nrw zur Uraufführung. Mit ihren Arbeiten absolvierte Louise zahlreiche Tourneen im In- und Ausland und wurde im Laufe ihrer Karriere mit zahlreichen renommierten Preisen ausgezeichnet. Wir freuen uns sehr, dass Louise Lecavaliers Solo danses vagabondes am tanzhaus nrw Weltpremiere feiert.
Dauer: 60 Min.