In „Lulu’s Baby“ beschäftigen sich Sahar Rahimi und Lucy Wilke mit den Themen Kinderwunsch, Schwangerschaft, Geburt und Mutterschaft. Angestoßen und abgestoßen durch eigene Erfahrungen, interessieren sich Rahimi/Wilke für posthumanistische Utopien rund um die Erschaffung von künstlichen Menschen, außerhalb des menschlichen Körpers, außerhalb des weiblichen* Uterus – ein Thema, so alt wie die Menschheit selbst.
Seit in Tierversuchen mit Schafen Gebärmütter bereits teilweise erfolgreich imitiert wurden, rückt ein altes mythologisches Thema näher an unsere Realität. Welche Konsequenzen haben diese Entwicklungen für Ethik und Geschlechterrollen? Wäre eine Schwangerschaft und Geburt außerhalb eines menschlichen Körpers nicht eine technologische Errungenschaft, die den weiblichen* Körper endlich von der Last der Reproduktion befreien und damit ein Schlüssel zu mehr Geschlechtergerechtigkeit bedeuten könnte? Und würden Menschen, denen Elternschaft bisher vorenthalten war, so endlich die Möglichkeit bekommen, eine Familie zu gründen? Oder würden künstliche Uteri Frauen* auch noch die letzte Bastion entziehen, die noch nicht von einer patriarchal-kapitalistischen Wertelogik gekapert worden ist – der Fähigkeit zu Gebären…
Mit Anleihen an Horrorfilm und Operationssaal ist Lulu’s Baby ein ironisch-utopischer Zukunftsentwurf, der uns in verstörenden wie betörenden Bildern, spielerisch über die Möglichkeiten von Gemeinschaft jenseits von Geschlechterzwängen und Mutterrollen nachdenken lässt.
Das Stück ist ein Zwischenstand auf dem Weg hin zum Stück „Lulu’s Maschine“, das für 2026 geplant ist. Lucy Wilke und Sahar Rahimis langjährige Zusammenarbeit verbindet ein gemeinsames Interesse an abseitigen Frauenfiguren, den Themen Behinderung und Macht und Body-Horror Filmen. „Lulu’s Baby“ ist ihre vierte gemeinsame Produktion.
Preisinformation:
10 €, ermäßigt 5 €