Lesung mit Britta Jürgs (AvivA-Verlag) und Eckhard Gruber (Übersetzer und Herausgeber)
Berlin 1926: Die junge Studentin Karin lebt mit ihrer Mutter Jean und ihrem Zwillingsbruder Erhard nach dem Tod des Vaters im einstigen Stadtdomizil der Familie am Lützowplatz. Die Wohnung ist nach dem Krieg geteilt und zimmerweise vermietet und auch durch die Familie ziehen sich Risse. Die gebürtige US-Amerikanerin Jean, die seit dem Tod ihres Mannes Graf Tarnowitz wieder als Journalistin arbeitet, steht als überzeugte Demokratin den erzkonservativen Einstellungen ihrer adligen Schwiegerfamilie fern. Karin will der sozialistischen Partei beitreten, während sich Erhard die Monarchie zurückwünscht.
In ihrem Debütroman von 1928 entwirft Margaret Goldsmith ein lebendiges Bild zweier Generationen sich emanzipierender Frauen, von deren Kampf um Gleichstellung und gesellschaftliche Anerkennung. Sie verbindet die politische Polarisierung der 1920er Jahre mit alltäglichen familiären Zwistigkeiten und porträtiert eine Gesellschaft am Kipppunkt – mit frappierenden Parallelen zur heutigen Zeit.
Der Herausgeber und Übersetzer Eckhard Gruber stellt die deutsch-amerikanische Schriftstellerin Margaret Goldsmith und ihren Berlin-Roman im Gespräch mit AvivA-Verlegerin Britta Jürgs vor.