FOTO: © Candy Welz

Maschallah

Das sagt der/die Veranstalter:in:
Die Stückentwicklung verbindet Mascha Kalékos Lyrik mit den biografischen Recherchen der Spieler*innen zu Migrations- und Kriegserfahrungen ihrer eigenen Familien. In der Auseinandersetzung mit Kalékos Sprache und Lebensgeschichte entsteht ein vielstimmiger Theaterabend über Krieg, Heimatlosigkeit und den Umgang mit Umbrüchen – poetisch, politisch und mit starkem Bezug zur Gegenwart. Ein poetischer Abend über den berechtigten Anspruch auf ein erfülltes Leben in Freiheit und Frieden.

„Maschallah“ ist ein Wortspiel. Es bedeutet Anerkennung, Freude über ein Ereignis oder eine Person. Zugleich verbirgt sich dahinter der Name der Autorin, mit der sich dieses Theaterprojekt beschäftigt: Mascha Kaléko, eine der bedeutendsten Lyrikerinnen der Vor- und Nachkriegszeit.

Nach verschiedenen Workshops an Schulen fand ein Ensemble von Menschen im Alter zwischen 15 und 27 Jahren zusammen. Ab Oktober 2024 haben sie sich mit Kalékos Leben und Werk spielerisch auseinandergesetzt und ausgewählte Gedichte erarbeitet. Aus dem großen Pool an Tagebucheinträgen, Lyrik und biografischen Beschreibungen entwickelte die Dramaturgin Beate Seidel eine Textfassung. Diese wurde mit dem Ensemble besprochen, getestet und im Probenprozess immer wieder angepasst. Zudem recherchierten die Spieler*innen die Migrations- und Kriegserfahrungen ihrer eigenen Familien in den letzten 100 Jahren. Diese wurden in die Inszenierung integriert. Alle Beteiligten stellten dabei fest, dass auch ihre Familiengeschichten geprägt sind von Umbrüchen, Lebens- und Ortsveränderungen sowie unausgesprochenem oder verschüttetem Wissen – als einer Folge des Krieges, des Kriegsendes und den daraus erwachsenden Fluchtbewegungen.

Mascha Kalékos zeitloser Umgang mit Sprache und ihre alltäglichen Beobachtungen – gerade in politisch radikalen Zeiten – sind besonders zugänglich. Sie ermöglichen den jungen Darsteller*innen, sich in einem Theaterabend mit den Themen Krieg und Heimatlosigkeit auseinanderzusetzen und Verbindungen zur Gegenwart herzustellen. Als Autorin der Neuen Sachlichkeit schreibt sie hoffnungsvoll gegen den oft schwer erträglichen Alltag an: „Jage die Ängste fort und die Angst vor den Ängsten … Zerreiß deine Pläne und halte dich an Wunder.“ Ihre Gedichte schaffen einen Leitfaden, sich Umbrüchen unerschrocken zu stellen.

Der Abend richtet sich an junge und ältere Erwachsene, Schulgruppen, Mascha-Kaléko-Liebhaber*innen und an all jene, die ihre Lyrik entdecken wollen.

Von und mit

Emil Fischer, Lou-Amelie Groth, Runa Martha Hoffmann, Ronja Klein, Thalia Lauer, Jan Port, Arne Reißenweber

Angelika Andrzejewski – Regie

Silja Reimer – Bühne und Kostüme

Jannik Strohm – Musik

Beate Seidel – Dramaturgie

Annika Bosch – Musikalische Einstudierung

Maya Gomez – Bewegungstraining

Antonia Donat, Tobias Ludwig – Video

Thomas Geiler – Licht

Emilie Losfeld, Jan Port – Regieassistenz und Abendspielleitung

Thomas Fischer – Ton

Charlotte Hildesheim, Leonie Martins – Maske

Susanne Hillmann – Inspizienz

Preisinformation:

6.00 - 9.00€

Location

Berliner Festspiele Schaperstraße 24 10179 Berlin

Hol dir jetzt die Rausgegangen App!

Sei immer up-to-date mit den neuesten Veranstaltungen in Berlin!