Das sagt der/die Veranstalter:in:
Der Masculinities Lab Workshop basiert auf den Methodologien des Theaters der Unterdrückten und des Teatro de las Oprimidas — ästhetische, politische und partizipative Praktiken, die Unterdrückung nicht nur als etwas durch Gesetze oder explizite Normen Auferlegtes begreifen, sondern auch als etwas, das in unseren Körpern, Worten, Bildern und Klängen des Alltags verankert ist.
Ausgehend von der Inszenierung Wendemöglichkeit lädt der Workshop die Teilnehmenden ein, zu erforschen, wie sich die auf der Bühne dargestellten Formen von Unterdrückung — wie toxische männliche Loyalität, Gruppenzwang und das Schweigen über Gewalt — auch im eigenen Leben, in Beziehungen und sozialen Kontexten widerspiegeln. Dabei entsteht ein Raum, in dem untersucht werden kann, wie diese Strukturen den Alltag, Gefühle und Verhaltensweisen prägen, und in dem kollektive Wege des Widerstands entworfen werden können.
Angelehnt an die Prinzipien der Ästhetik der Unterdrückten schlägt der Workshop vor, sich die Ausdrucksformen Klang, Bild und Wort wieder anzueignen, um zu untersuchen, wie Männlichkeiten sozial konstruiert und reproduziert werden.
Während des Workshops nehmen die Teilnehmenden an körperbasierten Übungen, Bildtheater, Improvisationen und Klangexperimenten teil, um die Erzählungen und Mechanismen aufzuspüren, die Ungleichheiten und Gewalt innerhalb männlicher Beziehungen — und darüber hinaus — aufrechtzuerhalten.
Im Gegensatz zu rein diskursiven Debatten arbeitet diese Methodologie über ästhetisches Gestalten: Sie ermöglicht es, Situationen und Konflikte sichtbar und erfahrbar zu machen, die oft unsichtbar oder normalisiert bleiben. Die gemeinsam entwickelten Bilder, Klänge und Szenen dienen dabei als Ausgangspunkt, um die eigenen Positionen innerhalb dieser Dynamiken zu reflektieren und alternative Formen des Seins und Zusammenlebens zu entwerfen.
Das Ziel ist nicht zu moralisieren oder Schuldige zu benennen, sondern einen kollektiven Vertrauensraum zu schaffen, in dem Teilnehmende kritisch über ihre Erfahrungen nachdenken und konkrete, gemeinsame Strategien zur Veränderung von Beziehungen zwischen Männern und ihrer Umwelt entwickeln können. Es geht nicht darum, endgültige Antworten zu liefern, sondern neue Fragen, Begegnungsräume und die Möglichkeit vorzustellen, sich Männlichkeiten vorzustellen, die vielfältig, fürsorglich, solidarisch und frei sind.
Preisinformation:
Reservierung per E-Mail an qualification@kuringa.org.