Leonard Bernsteins „Mass“ kam 1971 in New York zur Eröffnung des Kennedy Centers zur Uraufführung, in einer Zeit gesellschaftlicher Umbrüche und Proteste gegen Krieg und politische Heuchelei. Das monumentale Werk verbindet Chor- und Messelemente mit klassischer Sinfonik, Gesang und Jazz-, Rock- und Blues-Klängen zu einer vielschichtigen Reflexion über Glauben und Zweifel und gilt heute als visionär. Bernstein kombiniert die lateinische Messliturgie mit oft rebellischen Texten, die den inneren Konflikt zwischen spiritueller Sehnsucht und institutionellem Misstrauen ausdrücken. Im Zentrum des Geschehens steht der Zelebrant, ein Priester, der eine Krise des Glaubens durchlebt. „Mass“ wird die fünfte große Musiktheaterproduktion des Festivals in der Johanneskirche, zum Einsatz kommen drei Chöre, Solist*innen, Orchester und eine Rockband. Das Regie-Duo Hanna Werth und Philipp Heitmann verspricht „ein bewegendes Spektakel mit über 100 Beteiligten“.