Der evangelische Kunstdienst, seit den 1920er Jahren zuständig für das Verhältnis von Kunst und Kirche und während des Zweiten Weltkriegs am Matthäikirchplatz beheimatet, war von 1933 an zunächst dem Innenministerium zugeordnet, dann der Reichskulturkammer, schließlich dem Propagandaministerium. Er avancierte mit seiner kuratorischen und publizistischen Tätigkeit zu einer der Schaltstellen für die nationalsozialistische Geschmackserziehung und wirkte an der NS-Ausstellung »entartete Kunst« mit – ein unrühmliches und noch wenig erschlossenes Kapitel deutscher Kirchengeschichte. Am 29. April 1945 zerstörten Brandbomben seine Dependance am Matthäikirchplatz 2 im heutigen Kulturforum.
Mit Dr. Manfred Richter, ehemaliger Leiter des Kunstdienstes der Evangelischen Kirche i.R.
Der Vortrag ist Teil der stadtweiten Themenwoche "80 Jahre Kriegsende – Befreiung Europas vom Nationalsozialismus" auf Initiative und gefördert vom Land Berlin, realisiert von Kulturprojekte Berlin mit zahlreichen Partnern.