FOTO: © Megaloh_ArnaudEle_4

MEGALOH - Schwarzer Lotus Tour 26

Das sagt der/die Veranstalter:in:

»Bei den Shaolin gibt es eine Stilart, die schon der Vergangenheit angehört und welche in unserem ganzen Land nunmehr ein Mann beherrscht« - mit diesen aus einem anachronistischen Kung-Fu-Streifen stammenden Filmschnipsel führt Megaloh in seine neue, im Oktober 2025 erscheinende Platte »Schwarzer Lotus« ein. Obgleich Megalohs Kampfkunst keine physische ist, brettern seine Punches seit über zwei Dekaden wie Maschinengewehr. Der Moabiter mit nigerianisch-deutsch-niederländischen Roots ist ein verbaler Assasin mit lupenreiner Reputation - ein echter MC eben. Megaloh hat die deutsche Szene in regelmäßigen Abständen auf’s nächste Lebel gehoben und im selben Atemzug schonungslos gedemütigt. Seine Zerwürfnisse mit der Schlangengrube Musikbusiness hat er zu jeder Zeit transparent kommuniziert - weil er haltungsstark, weil er unablässig sinnsuchend, weil er zu ehrlich ist, um tauglicher Popstar zu sein; und weil er Rap seit Jahr und Tag als Kampfsport, Challenge, Kultur und - ganz nebenbei - als sein Leben begriffen hat.

Megaloh, das ist »Flow-Wechsel, aber kein Wort brechen«. Das ist unnachahmliche Bühnenpräsenz trotz bescheidener Attitüde, das ist mit zwei gebrochenen Armen die splash!-Mainstage abreißen. Megaloh, das ist eine schizophrene Pendelfahrt zwischen leichtfüßigem Champion-Level und kopfzermarternder Nachdenklichkeit. Das ist ein hohes Maß an Selbstreflexion - und in Depri-Phasen ein Sich-selbst-statt-seine-Songs-fertig-Machen. Megaloh, das ist eine bewegte Biografie zwischen rotem Teppich und Lagerjob; das ist »Herb & Mango« und »Spätes Erwachen«; das ist eine pralle Feature-Liste, die Namen von Schmyt bis Celo&Abdi, Joy Denalane bis Gringo, Samy Deluxe bis Majan und Luvre47 bis Trettmann oder Gentleman bündelt. Megaloh, das ist auch ein Künstler, der nie aufgehört hat zu wachsen, sich zu verbessern, sich - nicht zuletzt in der Rolle des Producers - neu zu erfinden, sich freizuschwimmen und immer weiter von der Industrie zu emanzipieren. Der beste Beweis? Sein neuestes Werk »Schwarzer Lotus« - ein bemerkenswert stures, durchweg herausforderndes, die aktuellen Trends des Musikmarktes bewusst missachtendes Konzeptalbum. Wer es verstehen möchte, muss sich Zeit nehmen - und »Schwarzer Lotus« als in sich geschlossenes Kunstwerk verstehen, das sich weder den Singlecharts noch den Poprap-Playlisten anbiedert.

Zur Einordnung: »Schwarzer Lotus« ist Megalohs fünftes Studioalbum - und das erste in seiner Karriere, das auf seinem eigenen Label Chinonso Records erscheint und mehrheitlich auf den Produktionen einen gewissen Oga Beats fußt. Es bedeutet ihm die Welt - weil es ein Denkmal seiner Unabhängigkeit, und zugleich das Ergebnis einer zähen, aufreibenden Findungsphase ist. »Schwarzer Lotus« wäre nicht was es ist, wenn Megaloh zu Beginn des Jahres 2024 nicht mehrheitlich mit sich selbst alleine gewesen wäre. Und: »Schwarzer Lotus« würde nicht klingen wie es klingt, wenn ihn seine produktionsseitige Inspirationssuche nicht Stück für Stück tiefer in die Golden Era getrieben hätte. Auf Experimente mit Soul-Samples und warmen Drum-Sounds folgte eine Megaloh-typische Vision: Ein Album selbst produzieren und einrappen, das in weiten Teilen aus Drumless Beats besteht. Die wichtigste Impulsquelle? Megalohs Jugendhelden RZA und Ghostface Killah vom Wu-Tang Clan, die schon Mitte der Neunzigerjahre Klanggerüste ohne Drums berappten.

Wer »Schwarzer Lotus« aufmerksam hört, spürt, dass es nicht zuletzt ein Album-gewordenes Versprechen ist. Ein Versprechen, unabhängig vom Erfolg integer zu bleiben. Ein Versprechen, niemals wieder zu resignieren. Ein Verspechen, dass der Tanz nicht enden wird - und, dass auf jedes Scheitern ein Weitermachen und Besserwerden folgt.

Megaloh hat dieses Versprechen im Laufe seiner Karriere immer wieder eingelöst. Sie hat ihm vom Moabiter Untergrund-Talent zum gestandenen »Live MC«, vom gestandenen »Live MC« zum Lieblingsrapper deiner Lieblingsrapper, zum Szene-Schwergewicht, zum Familienversorger, zum autarken Rundumkünstler werden lassen. Zeitsprung: Megalohs erstes Soloalbum »Endlich Unendlich« drang 2013 in die Top-10 der deutschen Albumcharts vor, der Klassiker-gewordene Nachfolger - »Regenmacher« - belegte sogar Platz zwei. Anstatt den schnellen Erfolg zu forcieren, veröffentlicht Megaloh 2017 mit Musa und Ghanaian Stallion das Polit-Konzeptalbum »Platz an der Sonne«. Auf die »HOTBOX«-EP folgte während der Pandemiezeit die »21«-LP - parallel dazu begann Megaloh damit, sein  Producer-Alias Oga Beats fit zu machen. »Drei Kreuze« markierte 2022 den Abschluss eines seit 2011 andauernden Kapitels und den bisher größten Bruch in Megalohs Karriere - es war das letzte Album, das in der durch den Nesola-Deal kreierten Major-Vertragskonstellation erschien. Anstatt das Handtuch zu werfen, erfand sich Megaloh - frei nach dem Motto »independent werden ist ein Major Step« - anschließend neu. Er gründete sein eigenes Label Chinonso Records und meldete sich im Juli 2023 mit der eigens produzierten EP »AFROV1BES« zurück. Wenige Monate später folgte das gelungene und folglich auf Vinyl verewigte Wagnis »Megaloh und das Deutsche Filmorchester Babelsberg LIVE«.

Instagram:https://www.instagram.com/megaloh

Spotify: https://open.spotify.com/megaloh

 

Location

Astra Kulturhaus Revaler Str. 99 10243 Berlin

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