精神 Seishin
Regie: SÔDA Kazuhiro
2008, 135 Minuten, OmeU, Blu-ray
Im Stil des Cinéma vérité zeigt Seishin in einer Fülle von Szenen mit Patienten, Ärzten, Pflegern, ehrenamtlichen Helfern und Personal aus der häuslichen Pflege den Alltag auf der ambulanten Station der japanischen Klinik für Psychiatrie, Chorale Okayama. Freimütig gibt er Einblick in das Leben von Menschen, die gegen Suizidneigung, Armut, Schamgefühl, Phobien und die Angst vor der Gesellschaft kämpfen.
Die Patienten, die in die Sprechstunde von Dr. Yamamoto Masatomo kommen, leiden unter verschiedenen psychischen Erkrankungen wie Schizophrenie, manisch-depressiven Zuständen, Essstörungen, Panikattacken und anderen Persönlichkeitsstörungen.
Dem Regisseur gelingt es mit viel Empathie für geistig kranke Menschen, die Klinik als einen Mikrokosmos vorzustellen, in dem die wesentlichen Fragen unserer Zeit gestellt werden.
Quelle: Berlinale 2009
Filmreihe
Der japanische Dokumentarfilmer Sôda Kazuhiro - Die Kraft des Beobachtens
Sôda Kazuhiro wurde 1970 in Ashikaga, Präfektur Tochigi, geboren. Er studierte Religionswissenschaften an der Universität Tokyo und Film an der School of Visual Arts in New York. Seine „Beobachtende Methode des Dokumentarfilms“ basiert auf seinen eigenen „Zehn Geboten“. Mit dieser Methode hat er elf abendfüllende Dokumentarfilme gedreht, die weltweit auf Festivals gezeigt und ausgezeichnet wurden. Produziert werden die Filme von seiner Ehefrau Kashiwagi Kiyoko. Er ist außerdem Autor von neun Büchern, von denen Why I Make Documentaries ins Englische, Koreanische und Chinesische übersetzt wurde.
Als Filmemacher wurde er mit dem Peabody Award ausgezeichnet und ist zudem Träger des Marek-Nowicki-Preises der Helsinki Foundation for Human Rights für sein Lebenswerk.
Auf seiner Homepage https://www.kazuhirosoda.com finden sich die Filmographie und eine Übersicht seiner Veröffentlichungen.
Anlässlich der Deutschlandpremiere seines neuesten Werkes, Gokôgû no neko (Die Katzen vom Gokogu-Schrein, 2024; Fugu Filmverleih Berlin), kommt Sôda Kazuhiro nach Deutschland und stellt den Film persönlich in Köln, Düsseldorf und Berlin vor. Das Japanische Kulturinstitut zeigt ergänzend drei frühere Dokumentarfilme, die sich mit den Themen politische Wahlen (Senkyo, 2007), psychische Erkrankungen (Seishin, 2008) und Leiharbeit (Kaki kôba, 2015) beschäftigen.
Donnerstag, 21. November 2024 | 20 Uhr
Die Katzen vom Gokogu-Schrein
五香宮の猫 Gokôgû no neko
2024, 119 Minuten, OmdU, DCP
Eintritt: 6 €
In Anwesenheit des Regisseurs Sôda Kazuhiro, mit Q&A nach der Filmvorführung.
Preisinformation:
Eintritt frei