Premiere am Dienstag, 01.04., 20:00 Uhr, Gloria
Filmgespräch mit Regisseurin Constanze Klaue
D 2024 | Regie: Constanze Klaue | 112 Min. | FSK 12
Darsteller*innen: Anton Franke, Camille Moltzen, Anja Schneider, Christian Näthe, Steffi Kühnert, Meinhard Neumann, Johannes Scheidweiler, Tilman Döbler, Sammy Scheuritzel, Moritz Hoyer, Jannis Veihelmann, Noah Dymke uva..
Philipp und Tobi wachsen in der ostdeutschen Provinz auf. Ihre Kindheit ist geprägt vom Zerfall der eigenen Familie und von der Perspektivlosigkeit
einer ganzen Region. Als Jahre später ein Flüchtlingsheim im Ort entstehen soll, eskaliert die Situation. Während sich der eine Bruder zurückzieht, findet
der andere ein Ventil für seine Wut...
Das kraftvolle Spielfilmdebüt der Regisseurin Constanze Klaue erzählt aus der Perspektive zweier Brüder ein berührendes Familiendrama in der ostdeutschen Provinz. Ein großartiges Ensemble zeigt, wie die Umwälzungen der Nachwendezeit für die jugendlichen Protagonist*innen, wie auch für ihre Elterngeneration in all ihrer Härte nachhallen. Es nimmt das Publikum mit auf eine Reise in eine von politischen Spannungen geprägte Zeit, die sich dennoch intensiv gegenwärtig und brennend aktuell anfühlt. Einfühlsam findet Constanze Klaue aus dem Inneren ihrer Figuren heraus eine Sprache für die Wut und Entfremdung derjenigen, bei denen die großen Versprechen der Zukunft nicht ankommen wollten. Sie begegnet ihren Figuren dabei auf Augenhöhe und zeichnet ein ungeschöntes und detailreiches Generationenporträt in einem von Perspektivlosigkeit und Radikalisierung geprägten Umfeld, das stellvertretend für zahlreiche Orte dieser Welt steht.
Der gleichnamige Bestseller des Görlitzer Autors Lukas Rietzschel, auf dem der Film frei basiert, wurde vom Spiegel als „Buch der Stunde“ zur sogenannten Flüchtlingskrise gefeiert.